Nach Elementarschule und Schusterlehre besuchte W. das Franziskanergymnasium in Bozen, studierte Theologie in Innsbruck und schloss sich mit dem Eintritt in das Stift Marienberg/Vinschgau 1820 dem Benediktinerorden an. Den knappen Lebenserinnerungen zufolge brachte er gegenüber seinen Professoren, die das Staatskirchentum des aufgeklärten Absolutismus vertraten („Josephinismus“), kein Vertrauen auf und vertiefte sich stattdessen weiter in die griechischen Texte des Neuen Testaments und der Kirchenväter. 1824 Priesterweihe am Bischöflichen Seminar in Brixen und Annahme des Ordensnamens „Beda“ (nach Beda Venerabilis). Danach Studienaufenthalt am Priesterseminar in Trient sowie einjährige Kaplanszeit in Burgeis/Vinschgau.
Ab 1826 wirkte W. im Auftrag seines Ordens als Lehrer für alte Sprachen und Religion am Stiftsgymnasium Meran, unterbrochen durch eine Fortsetzung des Kaplanats in St. Martin/Passeiertal. Reisen, zuerst 1829 nach Florenz, Assisi, Rom, Loreto und Venedig. Danach Beginn der schriftstellerischen Tätigkeit mit religiös-erbaulichen und volkstümlich-landeskundlichen Arbeiten, die zum Teil hohe Auflagen und überregionale Verbreitung erreichten. 1848 Aufnahme in die Österreichische Akademie der Wissenschaften und Wahl zum Abgeordneten für den Kreis Meran in die Deutsche Nationalversammlung in Ffm. als Befürworter eines großdeutsch-österreichischen Kaisertums unter Abschaffung staatlicher Einmischung in Kirchenangelegenheiten.
W.s erste Eindrücke von Ffm. waren zwiespältig: „Neben der sündhaftesten Überfülle der Reichen ist ein schmutziges Volk, von dem wir uns keinen Begriff machen; daher so viel Lust zu Krawallen.“ In den „kalten antik-modernen Formen“ der Paulskirche fehlte ihm „warme Andacht und Gottesnähe“, während er im Dom den Ort sah, „wo innige Anhänglichkeit an Christus und seine Kirche die beste Centralgewalt zur Einheit des hl. Deutschen Reiches gewesen“. Auf der anderen Seite fand W. die Gegend „schön wie eine prachtvolle Gartenlandschaft in Italien“, und er begann, im großstädtischen Leben Chancen zu erkennen: „Die merkwürdigsten Leute sind beisammen und man kann prachtvolle Bekanntschaften machen. Hier lernt man (… ) an einem Tage mehr als aus jahrelangen Studien.“ Nach zwei Wochen zeigte er sich akklimatisiert: „Frankf. gefällt mir jeden Tag mehr (…) ich weiß alle Gassen (…) und führe Abends die betrunkenen Deputierten allzeit richtig nach Hause.“
Schwerpunkte in W.s parlamentarischem Wirken waren die Interessen Tirols und Österreichs sowie die Kirchen- und Schulfrage. Anfang Oktober 1848 rief W. als Redner auf dem ersten deutschen Katholikentag in Mainz dazu auf, für eine paritätische Vertretung der Katholiken im öffentlichen Leben zu streiten. Darüber hinaus besuchte er den außerparlamentarischen „Katholischen Club“ im Steinernen Haus, dessen Mitglieder aus verschiedenen politischen Lagern kamen mit dem gemeinsamen Ziel, in der neuen Verfassung die Unabhängigkeit der Kirche und die Gewissensfreiheit ihrer Mitglieder zu sichern.
Als die Nationalversammlung bei ihrem Ende Oktober 1848 gefassten und gegen die Donaumonarchie gerichteten Beschluss blieb, dass „kein Teil des deutschen Reiches mit nichtdeutschen Ländern zu einem Staate vereinigt sein“ dürfe, schloss sich W. einem Protest österreichischer Abgeordneter an und unterstützte später eine Initiative, wonach Österreich und Preußen abwechselnd als Reichsvorstand fungieren sollten. Anfang April 1849, als Österreich nach Kaiserwahl und erfolgloser Kaiserdeputation seine Abgeordneten abberief, erklärte auch W. seinen Austritt aus dem Paulskirchenparlament.
Heinrich Laube würdigte den Geistlichen später, er habe „seine streng österreich. Ansprüche (…) oft giftig geführt“ und dabei „im Stile von Abraham à Santa Clara gegen die revolutionären Widersacher Österreichs“ gesprochen.
Mit der Amtseinführung im Dom am 24.8.1849 (Bartholomäuspatrozinium) begann W. sein Wirken als Stadtpfarrer von Ffm. Die Hintergründe seiner Ernennung lassen sich nicht mehr im Einzelnen nachvollziehen. Offenbar war angesichts der Anwesenheit prominenter Geistlicher in der Nationalversammlung innerhalb der katholischen Gemeinde der Wunsch aufgekommen, für den vorherigen Stadtpfarrer, den zurückhaltenden Simon Bohn († 7.6.1848), einen extrovertierteren Nachfolger zu finden. Treibende Kraft sollen romantisch-restaurativ orientierte Gläubige um den Privatgelehrten
Fritz Schlosser gewesen sein, u. a.
Edward (von) Steinle,
Philipp Veit und
Johann Friedrich Böhmer, zu denen W. Kontakt aufgenommen hatte.
Gemäß dem in freistädtischer Zeit üblichen Verfahren ernannte der Patrimoniatsrechte beanspruchende Senat den Stadtpfarrer aus einer Vorschlagsliste des Bischofs, wobei der Pfarrgemeinde im Vorfeld eine informelle Mitwirkungsmöglichkeit eingeräumt war. Nach dem Verzicht des zuerst angefragten Innsbrucker Hochschullehrers Alois Flir standen zur Auswahl: 1. Kaspar Riffel (bis 1848 Hochschullehrer für Kirchengeschichte in Gießen, dann Redaktionsmitglied der Zeitschrift „Der Katholik“), 2. Domkapitular Heinrich Förster (Paulskirchenabgeordneter aus Breslau und später dort Fürstbischof), 3. Beda W. (Gymnasiallehrer und Abgeordneter aus Meran). Die Ernennung W.s durch den auf konfessionellen Ausgleich bedachten Senat überrascht, da der Tiroler sich einen Namen als Vertreter der „ecclesia militans“ gemacht hatte, dem das Schimpfwort „ultramontan“ nach eigenem Bekunden als Ehrentitel galt. Da W.s Ruf als ultramontaner Streiter ihn nicht unbedingt für das multikonfessionelle Fft. empfahl, dürften es sein entschiedenes Eintreten gegen die radikale Linke sowie seine pro-österreichische Grundhaltung gewesen sein, die ihn für den Senat annehmbar machten. Vielleicht wollte die Stadtregierung auch die Sympathien in der katholischen Gemeinde für W. respektieren, die dieser sich durch Aushilfspredigten in St. Leonhard erworben hatte.
Der neue Stadtpfarrer, der von Amts wegen dem Limburger Domkapitel zugehörte, konnte – dem Kirchenmaler
Edward (von) Steinle zufolge – mit seiner anpackenden Art die Herzen der Ffter gewinnen.
Sebastian Rinz, Senior der Gemeinde, notierte schon 1850: „Erschüttert und gerührt von der Aufopferung unseres uns von Gott gesandten Pfarrers. 8 Stunden an einem Tage im Beichtstuhl, 2 Predigten, jede von einer Stunde.“ Als Stadtpfarrer und damit Oberhirte der Ffter Katholiken war W. zuständig für 12.000 Getaufte, 13 Priester an drei Kirchen, zwei katholische Volksschulen, Armen-, Kranken- und Strafanstalten sowie für die in der Stadt stationierten preußischen Truppen. Dabei musste er mit dem Kirchenvorstand kooperieren, dem auch Vertreter josephinischer Richtung angehörten.
W. nutzte die grundsätzliche Vereinigungsfreiheit nach der Märzrevolution zu einer Intensivierung des Gemeindelebens mittels Vereinsgründungen: „Damenverein“ (für bedürftige katholische Kinder), „Marienverein“ (für die Festkleidung ärmerer Erstkommunikanten), „Verein zu den heiligen Engeln“ (für „Schutz und Wohl der verwahrlosten Unmündigen des weiblichen Geschlechts“) usw. Hinzu kamen eine Leihbücherei „zur Beförderung des positiven Christenthums“ (1853) sowie ein projektierter Leseverein für Handwerker. W. war Mitgründer und später Vorsitzender des örtlichen allgemein-karitativen Vinzentiusvereins, und für junge Männer richtete er eine „Jünglingsconferenz“ ein, um sie von Müßiggang und Wirtshaus abzuhalten. Gegen den protestantischen Gustav-Adolf-Verein versuchte er, den Bonifatius-Verein auszubreiten.
W.s Engagement führte indes auch zu konfessionellen Polarisierungen, wie sie Ffm. länger nicht mehr erlebt hatte. 1852 lud der Geistliche Jesuiten zu Missionspredigten ein und verteidigte den Orden als „Repräsentant der katholischen Tradition“, „als einzig richtige Auslegung der Bibel“ sowie als „Träger der katholischen Einheit, die (…) aus dem Mittelpunkte zu Rom hinausgrünt und ihre frischen Zweige um alle gläubigen Seelen des Erdkreises schlingt“. Wie wenig Derartiges gerade in Ffm. willkommen war, hat W. selbst gespürt: „Auch in moralischer und kirchlicher Beziehung ist das Ausdrucksame, das Abgrenzende unbeliebt. Die zwölftausend Katholiken, sechzigtausend Protestanten und achttausend Juden leben wie Seeanemonen der mannigfaltigsten Art im nämlichen Elemente von durchsichtiger Klarheit, Oberflächlichkeit und Natürlichkeit, und wer es wagt, einen Stein in die Flut zu werfen und sie mit unterscheidenden Ringen zu kräuseln, kann auf dauerndes Mißfallen des hohen Senates, der Frau Kirchenräthin Ohne-Beruf, und des Kaplans Zeitgemäß rechnen.“
In der Seelsorge ging es W. darum, die kirchliche Praxis von Einflüssen der Aufklärung und des Protestantismus zu befreien. Der Priester war für ihn eher Stellvertreter Christi im Sinne des apostolischen Priestertums als menschlicher Begleiter. Im Gottesdienst drängte er den Wortanteil zugunsten der Eucharistiefeier zurück, der eine frei gehaltene Predigt folgte. W. trat gegen das Hinauszögern der Erstkommunion in Annäherung an das Konfirmationsalter ein und richtete – neben einer halbstündigen „Christenlehre“ am Sonntagnachmittag – spezielle Gottesdienste ein: einen sonntäglichen Gottesdienst für Kranke im Heilig-Geist-Hospital, eine tägliche Messe für Schulkinder und einen Frühgottesdienst für katholische Hausangestellte, deren israelitische Arbeitgeber offenbar ungern sonntagvormittags frei gaben. Formen der Volksfrömmigkeit sowie liturgische Zeremonien waren ihm willkommen, da eine Vernunftreligion dem Bedürfnis nach Brauchtum und Farbe keine Rechnung trage. W. bedauerte den gleichwohl nachlassenden Kirchenbesuch und die Aufweichung der Sonntagsruhe, sicherlich vor dem Hintergrund Ffter Erfahrungen: „Erst wenn der gute Mann todt ist und kein Geld mehr verdienen kann, findet der Geistliche Zutritt.“
W. – dem der Dom nicht nur Pfarrkirche, sondern als Krönungsort der Habsburger auch großdeutsche Erinnerungsstätte war – gab 1855 Anstoß zur Wiederherstellung eines vorbarocken Zustands des Kaiserdoms unter Entfernung der „protestantischen Holzbühnen“ und erwirkte durch Audienzen bei Kaiser Franz Josef I. in Wien sowie bei dessen Bruder Ferdinand in Prag Unterstützungsgelder. Nachdem auch der Senat Mittel bewilligt hatte, wurde die Anschaffung von Altären, Orgeln, Bildern und steinernen Emporen vorbereitet.
Auf dem Gebiet der katholischen Publizistik engagierte sich W. 1853 mit der Gründung des „Ffter Katholischen Kirchenblatts“. Die von ihm herausgegebene Wochenzeitung verteidigte den politischen Katholizismus, brachte neben Erzählungen, Liedern und Denksprüchen auch Historisches zu katholischen Einrichtungen und Kunstwerken, war aber nicht frei von Polemik gegen Materialismus, Deutschkatholiken oder antikuriale Äußerungen protestantischer Herkunft. Das Blatt breitete sich über die Grenzen des Bistums aus und wurde seit Anbeginn von protestantischer Seite befehdet. 1855 erklärte sich W. zudem bereit, das am Erscheinungsort Köln von der preußischen Zensur bedrängte Journal „Deutsche Volkshalle“ künftig in der Freien Stadt herauszugeben. Damit ging von Ffm. unter dem neuen Namen „Deutschland“ eine überregionale katholische Tageszeitung aus, mit der höchsten Auflage aller am Ort erscheinenden Blätter sowie einer durchweg pro-österreichischen Haltung. Das „Ffter Journal“ als Hauptorgan von W.s liberalen Gegnern spottete, der Bischof sitze nicht mehr in Limburg, sondern in Ffm.
Bismarck versuchte erfolglos, den Bundestag zu einem generellen Verbot zu veranlassen, bis die Zeitung „Deutschland“ bald nach W.s Tod einging.
Ebenso konsequent vertrat W. den katholischen Standpunkt in der Frage der Kirchen- und Schuldotation sowie im Hinblick auf Schulwesen und -aufsicht. Damit wurde ein Konflikt mit den freistädtischen Behörden in Gang gesetzt, der über W.s Amtszeit hinaus anhielt und den Ffter Kulturkampf um die Schule begründete. Der Geistliche war klarer Befürworter eines durchweg konfessionellen Schulwesens und lehnte jede gemeinsame Elementarerziehung katholischer und protestantischer Kinder ab. In simultanen Kommunalschulen sah er eine Begünstigung sowohl der Entkirchlichung wie konfessioneller Konflikte, da selbst Mathematik oder Fremdsprachen nicht unterrichtet werden könnten, ohne dass der Lehrer unwillkürlich sein Bekenntnis einfließen lasse. Gestärkt durch aktuelle Erfolge seiner Kirche in Auseinandersetzungen mit Staaten des Deutschen Bundes erreichte der Stadtpfarrer, dass der Senat im Juni 1854 die seit längerem geforderte Erweiterung städtischer Leistungen für katholische Kirchen und Schulen tatsächlich zugestand (Gleichstellung der höheren katholischen Schulen mit der Musterschule u. a.).
Darüber hinaus hatte W. es sich zur Aufgabe gemacht, im Sinne der Würzburger Bischofskonferenz und der oberrheinischen Bischofsdenkschriften die geistliche Schulaufsicht zu verteidigen. Dabei kam es zu einer Kontroverse mit der Laienmehrheit in der freistädtischen Schulbehörde, die von W.s Nachfolger
Eugen Thissen noch verschärft wurde. Unter Vorsitz von Senator
Johannes Speltz ermöglichte die Behörde den katholischen Schulen 1855 mittels der Einsetzung von Oberlehrern eine größere pädagogische Selbstständigkeit gegenüber dem Stadtpfarrer. Zudem wurden mit Einführung einer Schulordnung willkürliche Eingriffe der Geistlichkeit in den Stundenplan zurückgedrängt und die Kleriker in ihrer Eigenschaft als Religionslehrer den Oberlehrern unterstellt, was erstere mit Unterstützung des bischöflichen Ordinariats zunächst verweigerten.
W.s Eifer zehrte an den eigenen Kräften. Der Stadtpfarrer konnte trotz angegriffener Gesundheit nicht erreichen, dass der Limburger Bischof ihm bei vorzeitiger Pensionierung und Rückkehr nach Südtirol ein Ruhegehalt zusicherte. W. versuchte daher, seinen Rücktritt bis zum zehnten Amtsjubiläum hinauszuzögern, mit dem ihm Versorgungsleistungen seitens der Freien Stadt zugestanden hätten.
Der Tod durch Schlaganfall am 28.2.1858 kam gleichwohl unerwartet. Die katholische Seite widmete W. pathetische Nachrufe. Der Stadtpfarrer habe eine schlafende, der Protestantisierung nahe und durch Minderwertigkeitsgefühle an der Entfaltung katholischen Lebens gehinderte Gemeinde aufgeweckt und ihr neues Selbstbewusstsein gegen lutherische Angriffe gegeben. Auch W.s spätere Biographen entschuldigen dessen Hang, innerhalb bilderreicher Abhandlungen und Predigten konfessionelle Polemiken einzustreuen, als zeitüblich bzw. sehen darin das Bemühen um eine wirkliche Gleichberechtigung des Katholizismus.
Damit wurde W. sein streitbarer Katholizismus gemeinhin als Verdienst angerechnet. Tatsächlich haben seine Polemiken, die bei der Gegenseite gleichartige Reaktionen hervorriefen, Ffm. erst zu einem Zentrum der Konfrontation zwischen Liberalismus, Protestantismus und katholischer Kirche werden lassen. Die Haltung W.s war pointierter Ausdruck einer wachsenden, aber nicht alternativlosen Bewegung innerhalb der katholischen Kirche. Der Stadtpfarrer trat im Sinne dieses ausschließlich auf den päpstlichen Primat ausgerichteten Ultramontanismus kompromisslos gegen Mischehen, für eine deutliche Trennung der Konfessionen sowie für eine paritätische Repräsentanz der Katholiken im öffentlichen Leben ein. W.s Ansicht, allein die feste Treue zum eigenen Bekenntnis begründe echte Toleranz, ist nur mit der offenbar zugrundeliegenden Vorstellung zu erklären, eindeutige Gegenbilder seien das beste Mittel, sowohl Konfessionsverwandte „bei der Fahne“ zu halten wie auch eine Abwanderung von Gläubigen jedweden Bekenntnisses in den Indifferentismus zu verhindern.
Noch mit den posthum veröffentlichten „Cartons aus dem deutschen Kirchenleben“ (1858), deren Kapitel zum Teil bereits in W.s Zeitungen erschienen waren, hinterließ der Geistliche eine Mixtur aus geschichtlich-religionsvergleichenden Aufsätzen sowie Streitschriften voller Spott, Hohn, Ironie und Sarkasmus, die eine deutliche Kampfansage an Protestantismus und Liberalismus waren: W. verteidigte alle Konkordate gegen Angriffe von Protestanten, bei denen „die Priester Beamte“ seien und denen „das bescheidenste Mass von Freiheit und Unabhängigkeit der katholischen Kirche verhasst ist“. Noch schärfer trat er gegen Kirchenfeindlichkeit generell ein, gegen Literaten (vor allem jüdischer Herkunft) sowie gegen die liberale Presse und gegen philosophische Materialisten („Schopenhaurianer“).
Schriften (in Auswahl): „Chrysostomus, sechs Bücher vom Priesterthum übersetzt“ (1833), „Meran und seine Umgebung“ (1835/45), „Das Land Tirol. Ein Handbuch für Reisende“ (1837/38), „Innsbruck. Histor.-topogr.-statist. Gemälde dieser Stadt“ (1838), „Tirol und die Reformation“ (1841), „Lieder aus Tirol“ (1842), „Blüthen heil. Liebe und Andacht“ (1845), „Giovanna Maria della Croce und ihre Zeit“ (1846, 6. Aufl. 1877), „Die Gedichte Oswald’s von Wolkenstein“ (1847), „Die Stadt Bozen und ihre Umgebungen“ (1850), „Predigten ans Tiroler Volk“ (1851), „Das Thal Passeier und seine Bewohner“ (1852) und „Charakterbilder“ (1853). Aufsätze W.s erschienen vor allem in den Periodika „Katholische Blätter aus Tirol“, „Historisch-politische Blätter“ und „Ffter Katholisches Kirchenblatt“.
Eine Selbstbiographie veröffentlichte W. in der von ihm herausgegebenen Zeitung „Deutschland“ (1858, Nr. 69).
Grabstätte auf dem Ffter Hauptfriedhof (Gewann B 141).
Als 1898 W.s Geburtsort Lienz sich mit der Bitte nach Ffm. wandte, Spendenaufrufe für ein Denkmal zur Erinnerung an W. zu verteilen, leitete der Magistrat das Anliegen zwar an die örtliche Presse weiter, beteiligte sich aber nicht. Als die städtischen Behörden zur Einweihung des Denkmals eingeladen wurden, reiste kein Vertreter nach Lienz. Für das 1907 aufgestellte W.-Denkmal in Meran kamen in der Ffter katholischen Gemeinde nur 65 Mark zusammen. Spätestens mit dem Abklingen des Kulturkampfs seit 1878 blieb das Nachleben W.s weitgehend auf seine Tiroler Heimat beschränkt. Anlässlich von W.s 100. Todestag 1958 gab es allerdings eine kirchliche Gedenkfeier in der Ffter Paulskirche.
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Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 535f.,
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