Die junge K. besuchte die Städelschule und wollte eigentlich Kunstmalerin werden. Eine „Faust“-Inszenierung bewegte sie so, dass sie sich zum Schauspielstudium entschloss. Von 1925 bis 1927 Schülerin der Ffter Schauspielschule unter
Richard Weichert,
Mathilde Einzig, Fritz Peter Buch und
Leontine Sagan. Nach Engagements in Darmstadt (Landestheater, 1927-31), Essen (Städtische Bühnen, 1931-34), Köln (Städtische Bühnen, 1934-35) und Hamburg (Deutsches Schauspielhaus, 1935-36) sowie einer Südamerikatournee kam „die K.“ 1936 nach Ffm. zurück, wo sie künftig an den Städtischen Bühnen engagiert war und als Gretchen bei den Römerbergfestspielen ihren größten Erfolg feierte. Bis 1942 spielte sie in Ffm., von 1940 bis 1942 zugleich an der Volksbühne in Berlin und von 1941 bis 1944 auch am Stadttheater in Straßburg; außerdem trat sie 1937 bei den Heidelberger Festspielen auf. Ernennung zur Staatsschauspielerin. Eine ihrer liebsten Rollen war die Marianna in
Goethes „Geschwistern“. Sie wirkte in Stücken von
Schiller („Maria Stuart“), Lessing (Franziska in „Minna von Barnhelm“), Kleist (Natalie in „Prinz von Homburg“ bei den Römerbergfestspielen, Eve in „Der zerbrochne Krug“), Shakespeare (Käthchen in „Der Widerspenstigen Zähmung“, Ophelia in „Hamlet“),
Hauptmann (Inken Peters in „Vor Sonnenuntergang“) und
Zuckmayer („Katharina Knie“) sowie mit Vorliebe in den Weihnachtsmärchen des Schauspielhauses mit. Filmschauspielerin (u. a. in „Morgenrot“ von Gustav Ucicky mit Adele Sandrock und Rudolf Forster, 1932).
1945, als K. aus dem Elsass in den Schwarzwald geflohen war, hörte sie über das Radio den Aufruf, dass der Ffter Intendant
Toni Impekoven sie für die Neueröffnung des Ffter Theaters suche. So kam sie nach Ffm. zurück, wo sie bis zu ihrem Tod dem Ensemble des Schauspielhauses angehörte. Sie war schließlich ins Fach der Mütter und komischen Alten gewechselt, profilierte sich aber auch in Brecht-Rollen. Einer ihrer letzten Auftritte war als die Mutter in „Baal“. In Ffm. war „Els’che“ K. auch als Mundartschauspielerin beliebt. Sie trat als Lorchen in
Stoltzes „Alt-Fft.“ und als Louise in
Malss’ „Landpartie nach Königstein“ auf. Neben
Carl Luley als Drehermeister Dummbach spielte sie die Frau Dummbach in der Ffter „Datterich“-Inszenierung mit
Joseph Offenbach, die 1963 für das Fernsehen aufgezeichnet wurde.
Wolf Schmidt verpflichtete K. mehrmals für seine „Hesselbach“-Serie. So sprach sie im Hörfunk u. a. in der Folge „Der röhrende Hirsch“ (1952) die Hesselbach-Kusine Erna, deren Lob ihres Bräutigams („Mein Erwin, der is ja so wertschaftlich!“) zum geflügelten Wort wurde. In den Kinofilmen
Schmidts (1954-56) spielte sie sogar die Mamma Hesselbach, und in der Fernsehserie war sie eine von Hesselbachs geschwätzigen Nachbarinnen (1961/63).
1975 Ehrenplakette der Stadt Ffm.
Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 406f.,
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