Nach erstem Unterricht durch den Vater studierte M. von 1766 bis 1768 an der damals berühmten Akademie von Salzdahlum. Dort entwickelte er sich zu einem tüchtigen Landschafts- und Schlachtenmaler. Seine Wanderjahre führten ihn nach Hamburg, wo er bei einem Kunsthändler hauptsächlich mit Restaurieren und Kopieren von Gemälden beschäftigt war. 1769 kam er erstmals nach Ffm., wo er in der Werkstatt des
Christian Georg Schütz d. Ä. mitarbeitete. Schon im nächsten Jahr ging er nach Darmstadt, um auf Bitten der Witwe von
Johann Conrad Seekatz dessen Werkstatt weiterzuführen. Bald war er allerdings schon wieder in Ffm. anzutreffen, als Mitarbeiter in der Tapetenmanufaktur des
Johann Andreas B. Nothnagel. Neben der Darstellung von Ideallandschaften und Schlachtenszenen begann er, unterwiesen durch den Züricher Maler Johann Vögelin, mit der Darstellung von perspektivisch aufgebauten Innenräumen. Von nun an malte er fast ausschließlich Kirchen- und Gefängnisinterieurs. 1775 ließ M. sich endgültig in Ffm. nieder, heiratete die wohlhabende Anna Maria Alleinz und erhielt das Ffter Bürgerrecht. 1791 erwarb er das Haus Zeil 49.
M. war ein geschätzter Maler, dessen Schlachtenbilder, Stillleben, Landschaften und besonders Kircheninterieurs nach niederländischem Vorbild in Ffm. einen großen Sammlerkreis fanden. Er wurde zum Hauskünstler des
Rats Goethe und unterrichtete dessen Kinder
Johann Wolfgang und
Cornelia im Zeichnen und in der Perspektive.
Neben seiner Tätigkeit als Maler war M. auch ein vielgefragter Restaurator. Die zahlreichen Privatsammlungen in Ffm. boten ihm ein weites Betätigungsfeld. 1789 begann er, sich eine Miniaturensammlung anzulegen. Hierbei handelte es sich um selbstangefertigte Kopien all jener hervorragenden Bilder, die im Lauf der Jahre durch die Hände des Restaurators gingen. Drei selbstgezimmerte, klappaltarähnliche Schränkchen standen zur Aufnahme der Miniaturen nach Werken überwiegend niederländischer, aber auch deutscher und italienischer Meister bereit. Etwa drei Viertel der 205 Miniaturen fertigte M. an, die übrigen stammen von seinem einzigen Sohn
Johann Friedrich M., der die Restaurierungswerkstatt des Vaters übernahm. Ein einzelnes Täfelchen schuf M.s Enkel
Carl M. im Jahr 1830.
Goethe rühmte das Kabinett als „Hausaltar” der Kunst, Johanna Schopenhauer nannte es eine „herrliche Bildergalerie, gesehen durch ein Verkleinerungsglas”. Uns gilt es heute als wertvolles kulturhistorisches Dokument der Sammlertätigkeit und des kulturellen Selbstverständnisses im Ffm. der Goethezeit. 1857 wurde das M.’sche Cabinet nach England verkauft, Ende der 1970er Jahre tauchte es dort im Kunsthandel auf und konnte wieder für Ffm. erworben werden. Zwei der Schränkchen befinden sich heute im HMF, das dritte als Leihgabe des Freiherrn von Bethmann im Goethe-Museum. Weitere Arbeiten M.s im HMF, dort auch im Prehn’schen Kabinett, im Städelschen Kunstinstitut und im Goethe-Museum.
Sammlerraum für Johann Ludwig Ernst und
Johann Friedrich M. in der 2012 eröffneten Dauerausstellung „Ffter Sammler und Stifter“ des HMF.
Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 65,
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