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Wilhelm, Richard

Richard Wilhelm

Richard Wilhelm
Fotografie (um 1925).
© Bundesarchiv, Bild 146-2006-0022 / CC-BY-SA 3.0.

Wilhelm, Richard. Prof. D. theol. h. c. Dr. phil. h. c. Evangelischer Theologe. Sinologe. * 10.5.1873 Stuttgart, † 1.3.1930 Tübingen.
Sohn von Gotthilf Augenius W. (1832-1882) und dessen Ehefrau Catharina Friederike, geb. Kayser (auch: Kaiser). Der Vater stammte aus dem thüringischen Oberweißbach und betrieb als Hofmaler ein Atelier für Glas- und Porzellanmalerei in Stuttgart.
Nach dem frühen Tod des Vaters wuchs W. zusammen mit seiner Schwester Helene (1874-?) unter der Obhut von Mutter und Großmutter auf. Er hatte ab 1879 zunächst eine Elementarschule besucht und war dann auf das Realgymnasium gewechselt, weil er einmal den väterlichen Betrieb übernehmen sollte. Aufgrund seiner schwachen Gesundheit, des Tods des Vaters und der damit verbundenen finanziellen Schwierigkeiten der Familie wurde er jedoch von der Mutter zum Theologiestudium bestimmt. Zur Vorbereitung besuchte er ab 1883 das humanistische Eberhard-Ludwigs-Gymnasium in Stuttgart. Ab Herbst 1891 studierte W. evangelische Theologie in Tübingen; daneben verfolgte er vielfältige Interessen, etwa für Literatur, Philosophie, Kunst und vor allem für Musik. Nach dem ersten theologischen Staatsexamen und der Ordination 1895 war er als Vikar in Wimsheim/Schwarzwald und ab 1896 in (Göppingen-)Bezgenriet eingesetzt. Als er 1897 in Boll (heute: Bad Boll) den erkrankten Pfarrer Theophil Blumhardt (1843-1918) vertrat, schloss W. dort die Bekanntschaft mit dessen Bruder, dem Theologen Christoph Blumhardt (1842-1919), die sein weiteres Leben nachhaltig prägte.
Als W. Ende 1898 nach Backnang versetzt wurde, bewarb er sich erfolgreich beim Allgemeinen Evangelisch-Protestantischen Missionsverein (AEPM) als Missionar im deutschen „Schutzgebiet“ Kiautschou in China, wo er im Mai 1899 eintraf. Zunächst auch für die seelsorgerische Betreuung der deutschen Gemeinde und den Unterricht an deren Schule in Qingdao zuständig, konnte W. sich nach Ankunft des Pfarrers Wilhelm Schüler (1869-1935) im April 1900 ganz der Missions- und Bildungsarbeit widmen. Im Mai 1900 heiratete er in Schanghai Salome Blumhardt (1879-1958), die Tochter von Christoph Blumhardt, die, etwa als Krankenpflegerin und Lehrerin, ihn in seiner Tätigkeit unterstützte. Nach seiner Vermittlung bei gewaltsamen Konflikten zwischen dem deutschen Militär und chinesischen Bauern wuchs W.s Ansehen unter der örtlichen Bevölkerung, aus deren höheren Kreisen er finanzielle Unterstützung für seine Ziele erhielt. Bereits 1901 konnte ein Hospital (Faber-Hospital) errichtet werden, und es wurden mehrere Schulen gegründet, u. a. im Mai 1900 das Deutsch-Chinesische Seminar (eine Jungen-Oberschule), bekannt auch als „Lixian-Schule“ (in Anlehnung an W.s chinesischen Namen Wei Lixian), sowie 1905 die Meiyi- und 1911 die Shufan-Schule (eine mittlere und eine höhere Schule für Mädchen). Neben der Leitung dieser Schulen engagierte sich W. für chinesische Schulen und für die Ausbildung von Mädchen und Frauen, um deren soziale Situation zu verbessern. Für seine Verdienste wurde ihm ein chinesischer Beamtenrang (4. Stufe) verliehen. W. betrachtete seine Missionstätigkeit, in Übereinkunft mit seinem Schwiegervater Blumhardt, als eine Art „geistiger Durchdringung“, bei der weder Taufe noch Amtskirche von zentraler Bedeutung waren, was ihn immer wieder in Konflikte mit dem AEPM brachte. Um die Grundlagen der chinesischen Kultur kennenzulernen, nahm er chinesischen Sprachunterricht, wobei ihm Kontakte zur einheimischen Elite halfen, die nach dem Sturz des chinesischen Kaiserreichs (1911) teilweise in das „Schutzgebiet“ geflüchtet war. Neben zahlreichen Artikeln, die er über seine Tätigkeit und die aktuellen Zustände in China veröffentlichte, begann W. angesichts seiner wachsenden Faszination für die klassische chinesische Kultur, zentrale chinesische Werke ins Deutsche zu übersetzen, meist in Zusammenarbeit mit dem Verlag von Eugen Diederichs in Jena. Besonders dem Konfuzianismus galt seine größte Wertschätzung, er übersetzte aber später auch Laotse und das I Ging (heutige Schreibweise: Yijing). In Qingdao gründete W. unter Mitwirkung chinesischer Beamter und Gelehrter eine Konfuziusgesellschaft und eine Konfuziusbibliothek. Während des Ersten Weltkriegs blieb er trotz der japanischen Besetzung in Qingdao und betreute dort Schüler, Flüchtlinge und das Hospital.
1920 kehrte W. nach Deutschland zurück. Dort knüpfte er im Zuge seiner Vortragstätigkeit viele Kontakte. So lernte er in der „Schule der Weisheit“ bei Hermann Graf Keyserling (1880-1946) in Darmstadt seine spätere Mäzenin Bertha Gräfin von Francken-Sierstorpff (1876-1949) kennen. Auch befasste er sich bereits mit der Idee, ein „China-Institut“ in Ffm. zu errichten: „Der Boden in Fft. ist aufnahmefähig. Fft. ist ein Kulturzentrum, das über manche allzu enge Schranken leichter hinüberkommt als andere deutsche Städte (…)“, schrieb er. (Zit. nach Salome Wilhelm: Richard Wilhelm 1956, S. 311f.) Von 1922 bis 1923 war W. als Berater für Kultur- und Bildungsfragen an der deutschen Gesandtschaft in Peking beschäftigt, und er unterrichtete an der Reichsuniversität Peking deutsche Literatur und Philosophie. In Ffm., wo ihm am 20.11.1922 der Ehrendoktor der Philosophischen Fakultät verliehen worden war, reiften die Pläne, W. eine Professur für Chinakunde einzurichten; das Vorhaben wurde unterstützt von dem Altphilologen Walter F. Otto (1874-1958) und dem Städeldirektor Georg Swarzenski. Nach längeren Verhandlungen erteilte das zuständige preußische Ministerium im Juni 1924 W. einen Lehrauftrag für zunächst fünf Jahre, finanziert durch die Gräfin Sierstorpff. W. kehrte im Oktober 1924 aus China zurück und bezog in Ffm. eine Wohnung in der Lersnerstraße 4 im Nordend. Am 26.11.1924 zum Honorarprofessor ernannt, begann er seine Vorlesungstätigkeit im Wintersemester. Gegen seine Wünsche, den Lehrauftrag in eine ordentliche Professur umzuwandeln, erhob sich 1926 Widerstand in der Fakultät, angeführt von den Historikern Matthias Gelzer (1886-1974) und Walter Platzhoff (1881-1969) sowie dem Archäologen Hans Schrader (1869-1948). Sie sahen die Rechte der Fakultät verletzt und warfen W. eine zu große Nähe zu Graf Keyserling vor. Dieses Vorgehen brachte auch Ressentiments gegen W. („den Übersetzer“) aus Teilen der akademischen Wissenschaft zum Ausdruck, die seine fachliche Eignung in Frage stellten. Dennoch wurde W. am 1.4.1927 zum ordentlichen Professor ernannt, dessen Gehalt weiterhin von der Gräfin Sierstorpff übernommen wurde.
Mitte November 1925 hatte W. seine Idee eines „China-Instituts“ in Ffm. verwirklichen können. Zur Eröffnung am 15. und 16.11.1925 sprach auch Oberbürgermeister Ludwig Landmann ein Grußwort. Im Zeichen des kulturellen Austauschs sollte das Forschungsinstitut u. a. Übersetzungen anfertigen und Veranstaltungen für eine breite Öffentlichkeit bieten sowie eine Bibliothek, ein Archiv und Kunstsammlungen aufbauen. Neben W., dem die Leitung des China-Instituts oblag, saßen im Gründungsvorstand Hermann von Passavant (1872-1958) als Vorsitzender und Georg Swarzenski als Kassenwart; weitere Vorstandsmitglieder waren der Bankier Max von Grunelius und die Mäzenin Lilly von Schnitzler. Bekannte Persönlichkeiten aus Ffm. und dem deutschen Wissenschafts- und Kulturleben waren im beigeordneten Kuratorium vertreten, u. a. Max Scheler, Leo Frobenius, Gerhart Hauptmann, Hugo von Hofmannsthal, Simon Moritz von Bethmann und Max Warburg. Das Institut bezog zunächst Räumlichkeiten im Palais Thurn und Taxis, unterstützt von Leo Frobenius, dessen Kulturmorphologisches Institut dort untergebracht war. Das China-Institut wurde am 9.4.1926 in das Ffter Vereinsregister eingetragen und im Juli 1926 durch das Ministerium als selbstständige Universitätsanstalt anerkannt. Da es sich durch Spenden und Zuschüsse finanzierte (auch hier von der Gräfin Sierstorpff sowie von anderen privaten und öffentlichen Gebern aus China, Deutschland und Ffm.), war seine Arbeit immer wieder durch materielle Probleme gefährdet. Ein nicht immer konfliktfreies Verhältnis W.s zur Gräfin Sierstorpff trübte die Zusammenarbeit und ließ W. immer wieder nach anderen Geldgebern Ausschau halten.
Mit dem China-Institut nahm die Sinologie in Ffm. eine herausragende Stellung in Deutschland ein. Das erfolgreiche Wirken des Instituts war vor allem dem unermüdlichen Einsatz von W. zu verdanken. Er nutzte seine wachsende Berühmtheit als Übersetzer und seine zahlreichen Vorträge im In- und Ausland, um für das Institut zu werben. Es gründeten sich Zweiginstitute, wie z. B. 1927 in München. Auch setzte sich W. für den wissenschaftlichen Austausch zwischen China und Deutschland ein, um persönliche Kontakte zwischen deutschen und chinesischen Wissenschaftlern und Studierenden zu ermöglichen. Durch Veranstaltungen und Kooperationen prägten W. und das China-Institut das städtische Kulturleben in Ffm., so dass W. sogar als Kulturdezernent im Gespräch war. Chinesische Dramen (in W.s Übersetzung) kamen im Schauspielhaus zur Aufführung, 1927 fand eine „Chinesische Musikwoche“ statt, W. hielt Vorträge in Zusammenarbeit mit Ernst Beutler im Goethehaus oder für höhere Schulen im Senckenbergmuseum. Daneben gab er die Publikationsreihen des China-Instituts heraus: die „Chinesischen Blätter für Wissenschaft und Kunst“, die 1927 als Zeitschrift unter dem Titel „Sinica“ fortgeführt wurden, und das Jahrbuch „Chinesisch-deutscher Almanach“. Weiter interessierte sich W. in seinen Veröffentlichungen für die politischen und gesellschaftlichen Umbrüche im modernen China. Mit Sympathie verfolgte er die Politik von Sun Yat-sen (1866-1925), dem Gründer der Nationalen Volkspartei (Kuomintang) Chinas. Dessen Sohn Fo, u. a. Eisenbahnminister, besuchte 1928 das China-Institut und unterstützte es finanziell. Zudem begutachtete W. die Dissertation („Wirtschaft und Gesellschaft Chinas“, 1931) des Soziologen und Sinologen Karl August Wittfogel (1896-1988), der sich als Mitarbeiter des Ffter Instituts für Sozialforschung intensiv mit den Verhältnissen in China befasste.
Dass W. sich im Lauf seines Lebens von genuin christlichen Überzeugungen löste und sich für China eine Art „neokonfuzianistische Renaissance“ erhoffte, hatte ihn schon länger vom AEPM entfremdet, aus dessen Diensten er 1921 ausgetreten war. 1929 wurde er aus dem Kirchendienst entlassen. Aufgrund einer Tropenkrankheit (tropische Sprue), die sich W. in China zugezogen hatte, verschlechterte sich in den letzten Jahren sein Gesundheitszustand. Er starb 1930 im Tübinger Tropenkrankenhaus. Sein Grab befindet sich auf dem Alten Badfriedhof in Bad Boll.
W.s Weg „vom Missionar zum Übersetzer und Sinologen“ (Dorothea Wippermann) war geprägt durch sein anfängliches autodidaktisches Studium der chinesischen Sprache und seine wachsende Faszination für die chinesische Kultur. Mit seinen Übersetzungen wollte er ein breites Publikum erreichen, und er verstand sie auch als einen geistigen Beitrag im Rahmen der zeitgenössischen kulturkritischen Diskurse um die Moderne. Auch wenn seitens der neueren Rezeption von W.s Werk kritisch angemerkt wird, W. habe „Glanzbilder“ geschaffen, die „über die Realität gestülpt“ worden seien (Lydia Gerber), so werden ihm dennoch „(s)ehr modern anmutende Konzepte von Transkulturalität“ bescheinigt (Dorothea Wippermann). Neben der Anerkennung von Fachgelehrten brachten ihm seine Übersetzungen Zuspruch aus literarischen Kreisen ein, etwa von Hermann Hesse und Bertolt Brecht. Sein ins Englische übertragenes Buch des I Ging (erschienen in Zusammenarbeit mit Carl Gustav Jung) beeinflusste in den 1950er und 1960er Jahren die amerikanische Popkultur, und bis in die Gegenwart hinein werden seine Übersetzungen neu aufgelegt. Aus der Sinologie erfuhr W. jedoch auch Kritik aufgrund seiner freien Übersetzungstechnik, zumal er meist auf streng philologische Formen und wissenschaftliche Apparate zugunsten der Lesbarkeit verzichtete.
Werke (in Auswahl): „Chinesische Lebensweisheit“ (1922), „Die chinesische Literatur“ [in: Oskar Walzel (Hg.): Handbuch der Literaturwissenschaft, Bd. 5, 1926], „Die Seele Chinas“ (1926), „Ostasien. Werden und Wandel des chinesischen Kulturkreises“ (1928) und „Chinesische Wirtschaftspsychologie“ (1930).
Übersetzungen (Erstausgaben in Auswahl): „Kung Fu Tse: Gespräche“ (1910), „Laotse: Tao Te King / Das Buch des Alten vom Sinn und Leben“ (1911), „Liä Dsi: Das wahre Buch vom quellenden Urgrund – Tschung Hü Dschen Ging: Die Lehren der Philosophen Lia Yü Kou und Yang Dschu“ (1911), „Chinesische Volksmärchen“ (1914), „Chinesisch-deutsche Jahres- und Tageszeiten. Lieder und Gesänge“ (1922), „I Ging. Das Buch der Wandlungen“ (2 Bde., 1924), „Das Geheimnis der Goldenen Blüte. Ein chinesisches Lebensbuch“ (1929). Die Bände erschienen teilweise in der von W. herausgegebenen Reihe „Religion und Philosophie Chinas” (8 Bde., 1910-30).
Aus der Ehe mit Salome W. stammten vier Söhne, Siegfried (1901-1962), Manfred (1902-1985), Hellmut (1905-1990) und Walt (1916-1971). Salome W. kehrte zu Beginn der 1930er Jahre nach China zurück, wo ihre vier Söhne lebten. Hellmut W. hatte Sinologie studiert und seinen Vater bereits am China-Institut unterstützt. Er unterrichtete an der Universität in Peking deutsche Sprache und Literatur, war u. a. als Korrespondent für die Ffter Zeitung tätig und galt wie sein Vater als Experte für das I Ging. Befreundet war er mit August Wittfogel, der zeitweise bei ihm in Peking wohnte. Siegfried W. war als Architekt und beim Militär bis 1938 in China tätig und lebte danach u. a. in Ffm. Manfred W. arbeitete als Bauingenieur und Kaufmann in China, und Walt W. war dort für die IG Farbenindustrie AG tätig. Salome W. veröffentlichte 1956 ein Erinnerungsbuch an ihren Mann und wurde nach ihrem Tod 1958 an seiner Seite in Bad Boll bestattet.
Nachlass im Archiv der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München.
Das China-Institut wurde nach W.s Tod zunächst von Erwin Rousselle geleitet, weiterhin finanziert durch Zuwendungen und Spenden, u. a. aus China, von der IG Farbenindustrie AG und der Stadt Ffm. Es war seit 1936 in der Villa Grunelius am Untermainkai 18 untergebracht, die bei einem Luftangriff 1944 zerstört wurde; lediglich Teile der Kunstsammlung des Instituts konnten gerettet werden und gelangten später ins Museum für Völkerkunde bzw. an die Universität. Nach dem Zweiten Weltkrieg existierte das Institut nur nominell, und erst in den 1970er Jahren versuchte der Inhaber des Lehrstuhls für Sinologie in Ffm., Chang Tsung-tung (1931-2000), eine Neubelebung. An der Universität Ffm. wurde 2004/05 ein Interdisziplinäres Zentrum für Ostasienwissenschaften (IZO) errichtet. Durch die Unterstützung der Industrie- und Handelskammer Ffm. kam es 2005 zu einer Reaktivierung des China-Instituts als Verein, dessen Vorsitz seit 2007 der Sinologe Iwo Amelung (* 1962) führt. Als Bindeglied zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit organisiert es Vorträge, Ausstellungen und Konzerte, um den kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Austausch mit China zu fördern. 1993 gründete der Sinologe Helmut Martin (1940-1999) ein Richard-W.-Übersetzungsinstitut an der Ruhr-Universität Bochum. Seit der Jahrtausendwende wuchs erneut das fachübergreifende wissenschaftliche Interesse an W., was sich z. B. in verschiedenen Tagungen, u. a. in Bad Boll, widerspiegelte, an denen auch zahlreiche chinesische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler teilnahmen. An der Ffter Goethe-Universität begann 2017 die Reihe der „Richard-Wilhelm-Vorlesungen“ in Sinologie. Auch in Qingdao wird an W. und sein (dortiges) Wirken als Pädagoge und kultureller Vermittler erinnert. Auf dem Schulgelände der Mittelschule Nr. 9, die aus dem Deutsch-Chinesischen Seminar hervorging, wurde 2017 W.s Wohnhaus (als Erinnerungsort mit Museumsräumen und einer Büste von W.) nachgebaut. Im „Deutsch-Chinesischen Öko-Park“ im Huangdao-Bezirk, wohin die Mittelschule Nr. 9 umzog, wurde 2018 eine Richard-W.-Halle errichtet, in der im Mai 2021 ein Richard-W.-Museum eröffnet wurde.

Artikel aus: Frankfurter Personenlexikon, verfasst von Sebastian Martius.
Artikel in: Frankfurter Biographie 2 (1996), S. 560, verfasst von: Birgit Weyel.

Lexika: Richel, Arthur: Katalog der Abteilung Fft. [der Ffter Stadtbibliothek]. Bd. 2: Literatur zur Familien- und Personengeschichte. Ffm. 1929.Richel, S. 643.
Literatur:
                        
Hirsch, Klaus (Hg.): Richard Wilhelm. Botschafter zweier Welten. Sinologe und Missionar zwischen China und Europa. Dokumentation einer Tagung der Evangelischen Akademie Bad Boll in Zusammenarbeit mit dem Institut für Ostasienwissenschaften der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg vom 28. bis 30. Juni 2002. Ffm./London 2003.Hirsch (Hg.): Richard Wilhelm. Botschafter zweier Welten 2003. | Jahrbuch der Ffter Bürgerschaft. Hg. v. Hans Trumpler u. Julius Ziehen (1925) bzw. Ludwig Landmann u. Hans Trumpler (1926). 2 Jahrgänge. Ffm. 1925-26.Wilhelm, Richard: Das China-Institut in Ffm. In: Jb. d. Ffter Bürgerschaft 1926, S. 87f. (m. Porträtfoto von Richard Wilhelm). | Sinica. Monatsschrift für Chinakunde und Chinaforschung / Zhongguo-xuebao. Jahrgänge 2-17. Ffm. 1927-42.Otto, Walter F.: Richard Wilhelm. Ein Bild seiner Persönlichkeit. In: Sinica 5 (1930), H. 2, S. 49-57. | Sinica. Monatsschrift für Chinakunde und Chinaforschung / Zhongguo-xuebao. Jahrgänge 2-17. Ffm. 1927-42.Schüler, Wilhelm: Richard Wilhelms wissenschaftliche Arbeit. In: Sinica 5 (1930), H. 2, S. 57-71. | Walravens, Hartmut (Hg.): Richard Wilhelm (1873-1930). Missionar in China und Vermittler chinesischen Geistesguts. Mit einem Beitrag v. Thomas Zimmer. Nettetal 2008. (Collectanea Serica).Walravens (Hg.): Richard Wilhelm 2008. | Wilhelm, Salome: Richard Wilhelm. Der geistige Mittler zwischen China und Europa. Düsseldorf/Köln 1956.Wilhelm, Salome: Richard Wilhelm 1956. | Wippermann, Dorothea: Richard Wilhelm. Der Sinologe und seine Kulturmission in China und Fft. Ffm. [2020]. (Gründer, Gönner und Gelehrte, Biographienreihe der Goethe-Universität Ffm., hg. v. d. Goethe-Universität Ffm., [Bd. 19]).Wippermann: Richard Wilhelm 2020. | Wippermann, Dorothea/Hirsch, Klaus/Ebertshäuser, Georg (Hg.): Interkulturalität im frühen 20. Jahrhundert: Richard Wilhelm – Theologe, Missionar und Sinologe. Dokumentation einer Tagung der Evangelischen Akademie Bad Boll in Zusammenarbeit mit der Sinologie der Johann Wolfgang Goethe-Universität Ffm. vom 09. bis 11. Juli 2004. Ffm./London 2007.Wippermann u. a. (Hg.): Interkulturalität im frühen 20. Jh. 2007.
Quellen: Die Zeit. Wochenzeitung für Politik, Wirtschaft, Handel und Kultur. Hamburg 1946-heute.Richter, Steffen: Richard Wilhelm, der unbekannte Ost-West-Vermittler. In: Die Zeit online, 16.11.2011 (https://www.zeit.de/kultur/film/2011-11/Richard-Wilhelm-Film, abgerufen am 9.7.2022). | Film.Film: Wandlungen. Richard Wilhelm und das I Ging. Dokumentarfilm von Bettina Wilhelm, 87 Min., Deutschland 2011. | ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/4.942. | ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S3 (mit Kleinschriften, bes. Zeitungsausschnitten, zur Ortsgeschichte).ISG, S3/4.141 (Universität: China-Institut). | Universitätsarchiv Ffm. (UAF), Archiv der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Ffm.Universitätsarchiv Ffm.
Internet: Internetpräsenz des China-Instituts an der Goethe-Universität Ffm. e. V., Ffm. http://china-institut.uni-frankfurt.de/?page_id=11
Hinweis: Artikel über die Geschichte des China-Instituts.
China-Institut, 9.7.2022.
| Tsingtau.org, Beiträge zur Geschichte von Tsingtau (Qingdao) 1897-1953, gegründet von Wilhelm Matzat (1930-2016), Bonn. https://tsingtau.org/wilhelm-dr-theolhc-u-dr-philhc-richard-und-familie-missionar/
Hinweis: Beitrag von Wilhelm Matzat über die Familie Richard Wilhelms, 11.8.2007.
Tsingtau.org, 8.7.2022.
| Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_WilhelmWikipedia, 8.7.2022.

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Empfohlene Zitierweise: Martius, Sebastian: Wilhelm, Richard. In: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/1743

Stand des Artikels: 9.7.2022
Erstmals erschienen in Monatslieferung: 07.2022.