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Fichard, Familie (von)

Ffter Patrizierfamilie.

Seit 1541: von F.
Die Ffter Patrizierfamilie F. geht zurück auf Christian R(e)ichard (1414-nach 1441) aus Gemünden im Hunsrück, dessen Enkel Conrad und Johann bei ihrem Großvater mütterlicherseits aufwuchsen und seinen Namen Fichard (zunächst auch: Fickart, Wickart) annahmen. Johann F. (1470-1530), der sein Studium in Mainz als Magister artium abgeschlossen hatte, kam 1502 nach Ffm., zunächst als Rektor der Liebfrauenstiftsschule; seit 1509 war er Gerichtsschreiber und Ffter Bürger. Seine Nachkommen machten sich für drei Jahrhunderte um Ffm. hochverdient. Sie gehörten seit 1539 zur Ganerbschaft Alten-Limpurg, wurden am 26.1.1541 geadelt, waren mit Angehörigen der bedeutendsten Ffter Patrizierfamilien verheiratet. Mit Johann Carl von F. (1695-1771) starb das Geschlecht 1771 aus; doch ging der Name F. testamentarisch auf dessen Erben, Johann Carl Baur von Eysseneck (1736-1775), den Sohn seines Vetters, über. Der letzte Namensträger fiel im Zweiten Weltkrieg.
F.straße im Nordend.

Artikel aus: Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 203, verfasst von: Hans-Otto Schembs.
Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.

Literatur:
                        
Ffter Blätter für Familiengeschichte. Hg. v. Karl Kiefer. 7 Jahrgänge. Ffm. 1908-14.Stammbaum der Familie v. Fichard. Nach Angaben aus dem Freih. Lersner’schen Archiv vervollständigt und arrangiert von Karl Kiefer. In: Ffter Bll. f. Familiengesch. 4 (1911), H. 2, S. 24f. | Wecken, Friedrich: Ahnentafeln um 1800. Leipzig 1931.Wecken: Ahnentafeln 1931, Bd. 1, S. 278-286 (v. Fichard gen. Baur v. Eysseneck).
Internet: Das Ffter Patriziat, Internetseiten mit Informationen (u. a. einer genealogischen Datenbank) zum Ffter Patriziat, bearb. v. Andreas Hansert, Projektträger: Cronstett- und Hynspergische evangelische Stiftung, Ffm. https://frankfurter-patriziat.de/node/85925
Hinweis: Eintrag zu Johann Richard gen. Fichard (1470-1530).
Ffter Patriziat, 22.3.2023.

4 herausragende Vertreter der Familie in Ffm.

Fichard, Johann (von)

Gesetzgeber Frankfurts.
Johann (von) Fichard (Porträt von einem mittelrheinischen Meister)

Johann (von) Fichard
Ölporträt von einem mittelrheinischen Meister (2. Hälfte des 16. Jahrhunderts; Städel Museum, Frankfurt am Main, Inventarnummer 1721).
© entfällt. Public Domain (PDM 1.0 Deed).

Johann (von) Fichard

Johann (von) Fichard
Kupferstich von Robert Boissard (1598).

© Institut für Stadtgeschichte, Ffm. (Sign. S7P Nr. 4338).
Fichard, Johann (seit 1541: von). J. U. D. [d. i. Juris Utriusque Doctor]. Jurist. * 23.6.1512 Ffm., † 7.6.1581 Ffm.
Sohn des Gerichtsschreibers Johann Richard, gen. F. (1470-1530), und dessen Ehefrau Margretha, geb. Krotzenberger. Verheiratet (seit 1539) mit der Patriziertochter Elisabeth F., geb. Grünberger (1518-1574); dadurch Aufnahme in die Adelige Gesellschaft Alten-Limpurg.
Schüler des Ffter Gymnasiums unter Jacob Micyllus. Studium der Jurisprudenz seit 1528 in Heidelberg und seit 1530 in Freiburg als Schüler und Freund von Ulrich Zasius, zwischenzeitlich in Basel als Schüler von Amerbach. 1531 Promotion in Freiburg. Von 1531 bis 1533 Advokat und Prokurator am Reichskammergericht in Speyer. Von 1533 bis 1536 und ab 1538 Syndikus der Stadt Ffm. Von 1536 bis 1538 Aufenthalt in Italien in der Kanzlei Karls V.; Besuch oberitalienischer Universitäten, namentlich in Padua zwecks Studiums der klassischen Disziplinen.
Ratgeber von Fürsten und Städten in ganz Deutschland. Gesandter Fft.s an mehreren Höfen. Vertreter Fft.s auf den Reichstagen, u. a. in Speyer 1541, wo er zum Hofpfalzgrafen ernannt wurde. F. vermittelte geschickt und ausgleichend zwischen dem protestantischen Ffm. und dem Kaiser mit für die Stadt günstigen Ergebnissen. Er entwarf das Landrecht der Grafschaft Solms und fasste darauf aufbauend das Recht der Stadt Ffm. neu, das 1578 unter dem Titel „Der Statt Franckfurt am Mayn erneuerte Reformation“ erschien. F. verhalf damit dem römischen Recht in Ffm. zur Vorherrschaft, das drei Jahrhunderte gültig war.
Verfasser der „Juris consultorum vitae“ (Lebensbeschreibung bedeutender Juristen, 1557), einer „Ars Notariatus“ und der „Concilia“ (1590 posthum erschienen), ferner von Gedichten, Übersetzungen (Galen, Chrysostomos) und Rechtsgutachten.
Autobiographie: „Descriptio brevis cursus vitae meae Johannis Fichardi J. U. D., et patris mei“ (erschienen im Fft.ischen Archiv für ältere deutsche Litteratur, T. 2, 1812).
Ölbildnisse F.s und seiner Frau Elisabeth (von einem mittelrheinischen Meister) im Städelschen Kunstinstitut. Standbild (von Carl Rumpf, 1893; kriegszerstört 1944) an der Westseite auf dem Magazinflügel der alten Stadtbibliothek am Obermaintor.

Lexika: Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. durch die Historische Commission bei der Königlichen Akademie der Wissenschaften. 56 Bde. München/Leipzig 1875-1912.Roderich von Stintzing in: ADB 6 (1877), S. 757-759. | Heyden, Eduard: Gallerie berühmter und merkwürdiger Ffter. Ffm. 1861.Heyden, S. 425-430. | Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte. Mitbegr. v. Wolfgang Stammler. 1. Aufl. Hg. v. Adalbert Erler, Ekkehard Kaufmann u. Dieter Werkmüller unter philolog. Mitarb. v. Ruth Schmidt-Wiegand. 5 Bde. Berlin 1964-98. 2., völlig überarb. u. erw. Aufl. Hg. v. Albrecht Cordes, Heiner Lück u. Dieter Werkmüller unter philolog. Mitarb. v. Ruth Schmidt-Wiegand bzw. Christa Bertelsmeier-Kierst. Bisher 3 Bde. u. weitere Lieferungen (bis Nowgorod). Berlin 2004-16.Andreas Karg in: HRG, 2. Aufl., Bd. 1 (2008), Sp. 1570-1572. | Neue Deutsche Biographie. Hg. v. d. Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Bisher 27 Bde. (bis Wettiner). Berlin 1953-2020.Heinz F. Friederichs in: NDB 5 (1961), S. 120f. | Richel, Arthur: Katalog der Abteilung Fft. [der Ffter Stadtbibliothek]. Bd. 2: Literatur zur Familien- und Personengeschichte. Ffm. 1929.Richel, S. 146f. | Schrotzenberger, Robert: Francofurtensia. Aufzeichnungen zur Geschichte von Ffm. 2., vermehrte u. verbesserte Aufl. Ffm. 1884.Schrotzenberger, S. 67.
Literatur:
                        
Archiv für Fft.s Geschichte und Kunst. Bisher 78 Bde. Ffm. 1839-2019.Jung, Rudolf: Zur Enststehung der Ffter Artikel von 1525 / Dr. Johann Fichard. Zwei Abhandlungen. In: AFGK III,2 (1889). | Böhme, Hartmut/Rapp, Christof/Rösler, Wolfgang (Hg.): Übersetzung und Transformation. Berlin 2007. (Transformationen der Antike 1).Sünderhauf, Esther Sophia: Von der Wahrnehmung zur Beschreibung. Johann Fichards „Italia“ (1536/37). In: Böhme u. a. (Hg.): Übersetzung u. Transformation 2007, S. 425-453. | Ebrard, Friedrich Clemens: Die Stadtbibliothek in Ffm. Im Auftrage der städtischen Behörden aus Anlaß der Vollendung des Erweiterungsbaues hg. (...). Ffm. 1896.Ebrard: Stadtbibliothek 1896, S. 111. | Fft.isches Archiv für ältere deutsche Litteratur und Geschichte. Hg. v. Johann Carl von Fichard, gen. Baur von Eyseneck. Ffm. 1811-15.Fft.isches Archiv für ältere dt. Litteratur 2 (1812), S. 1-53. | Frankfurt – Lebendige Stadt. Vierteljahreshefte für Kultur, Wirtschaft und Verkehr. Hg. v. Ernst A. Ihle unter Mitwirkung des Verkehrs- und Wirtschaftsamtes der Stadt Ffm. 34 Jahrgänge. Ffm. 1956-90.Wagner, August: Johann Fichard (1512-1581). Syndicus und Rechtsgelehrter in Fft. In: FLS 1964, H. 2, S. 32-35, 45 u. 47. | Horne, Anton: Die wichtigsten öffentlichen Denkmäler von Ffm. Ein Beitrag zu ihrer Kenntnis für jung und alt. Ffm./Leipzig 1904.Horne: Denkmäler 1904, S. 31-33. | Ffter Chroniken und annalistische Aufzeichnungen der Reformationszeit. Nebst einer Darstellung der Ffter Belagerung von 1552. Bearb. v. Rudolf Jung. Ffm. 1888. (Quellen zur Ffter Geschichte 2).Dr. Johann Fichards Annalen. In: Jung: Ffter Chroniken d. Reformationszeit 1888, S. XX-XXII, 231-278. | Kleinheyer, Gerd/Schröder, Jan (Hg.): Deutsche und Europäische Juristen aus neun Jahrhunderten. Eine biographische Einführung in die Geschichte der Rechtswissenschaft. 5. Aufl. Heidelberg 2008.Hagen Hof in: Kleinheyer/Schröder: Juristen 2008, S. 139-143. | Sander, Jochen (Hg.): Die Welt im Bildnis. Porträts, Sammler und Sammlungen in Fft. von der Renaissance bis zur Aufklärung. Petersberg [Copyright 2020].Dudde, Daniel: Der Ffter Stadtsyndikus Johann v. Fichard im Bildnis. Zugl. ein Beitrag zur Rekonstruktion des aus Holzhausen-Besitz stammenden Porträt-Albums v. Joachim Andreas Sauer. Unter Mitarb. v. Susanne Olms, Lena Schömann u. Lisa Chalco Bock. In: Sander (Hg.): Die Welt im Bildnis 2020, S. 64-71. | Vaterland auf dem Römerberg und Roßmarkt... Geschichten und Berichte aus 6 Jahrhunderten, zusammengestellt aus 20 Limpurger Briefen der Adeligen Ganerbschaft des Hauses Alten Limpurg zu Ffm. Hg. v. d. Cronstett- u. Hynspergischen Evangelischen Stiftung. Red. Bearb.: Katharina Bleibohm. Ffm. 1975.Lersner, Heinrich von: Dr. Johann Fichard, der Gesetzgeber Fft.s. In: Vaterland auf dem Römerberg u. Roßmarkt 1975, S. 67-71.
Quellen: ISG, Dokumentationsmappe in der Sammlung S2 (mit Kleinschriften, Zeitungsausschnitten und Nekrologen zu einzelnen Personen und Familien).ISG, S2/500.
Internet: Das Ffter Patriziat, Internetseiten mit Informationen (u. a. einer genealogischen Datenbank) zum Ffter Patriziat, bearb. v. Andreas Hansert, Projektträger: Cronstett- und Hynspergische evangelische Stiftung, Ffm. https://frankfurter-patriziat.de/node/85927Ffter Patriziat, 19.3.2024. | Wikipedia, Die freie Enzyklopädie, Hg.: Wikimedia Foundation Inc., San Francisco/Kalifornien (USA). http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_FichardWikipedia, 7.11.2014.

Fichard, Johann Carl von

Fichard, Johann Carl von. Wirklicher Kaiserlicher Rat. Stadtpolitiker. Diese Angaben konnten anhand von Dokumenten zweifelsfrei bestätigt werden.~ 10.7.1695 Ffm., Diese Angaben konnten anhand von Dokumenten zweifelsfrei bestätigt werden.▭ 24.12.1771 Ffm.
Sohn von Johann Maximilian von F. (1652-1718) und dessen Ehefrau Anna Maria, geb. Baur von Eysseneck (1669-1731).
Studium in Leipzig und Tübingen.
Seit 1727 Ratsherr (als erster, der vom Haus Limpurg durch Kugelung in den Rat kam). 1735 Jüngerer Bürgermeister. Seit 1737 Schöffe. 1745, 1750, 1753, 1755, 1760 und 1766 Älterer Bürgermeister. F. ließ auf Veranlassung des preußischen Residenten gemäß einer Order Friedrichs des Großen 1753 Voltaire in Ffm. verhaften.
F., eigentlich letzter Namensträger der Familie, bestimmte vier Jahre vor seinem Tod testamentarisch sein Vermögen zu einem Fideikommiss und setzte Johann Carl Baur von Eysseneck (1736-1775), einen Sohn seines Vetters und sein Patenkind, zum Erben ein, mit der Auflage, den Namen F. zu führen.

Literatur:
                        
Kriegk, Georg Ludwig: Deutsches Bürgerthum im Mittelalter. Nach urkundlichen Forschungen und mit besonderer Beziehung auf Ffm. Ffm. 1868, NF 1871.Kriegk: Bürgerthum 1868/71, Bd. I, S. 500-502.
Internet: Das Ffter Patriziat, Internetseiten mit Informationen (u. a. einer genealogischen Datenbank) zum Ffter Patriziat, bearb. v. Andreas Hansert, Projektträger: Cronstett- und Hynspergische evangelische Stiftung, Ffm. https://frankfurter-patriziat.de/node/85985Ffter Patriziat, 22.3.2023.

Fichard genannt Baur von Eysseneck, Johann Carl von

Fichard genannt Baur von Eysseneck, Johann Carl von. Historiker. Genealoge. Diese Angaben konnten anhand von Dokumenten zweifelsfrei bestätigt werden.* 16.4.1773 Ffm., Diese Angaben konnten anhand von Dokumenten zweifelsfrei bestätigt werden.† 16.10.1829 Ffm.
Sohn von Johann Carl von F. gen. Baur von Eysseneck (1736-1775) und dessen Ehefrau Maria Margaretha (auch: Margarete, Margretha), geb. Baur von Eysseneck (1755-1808). Der Vater war Erbe seines Patenonkels Johann Carl von Fichard (1695-1771), des Vetters seines Vaters, dessen Namen er bestimmungsgemäß angenommen hatte.
Schüler des Ffter Gymnasiums. Erziehung durch Hofmeister. Studium der Jurisprudenz an verschiedenen Hochschulen, vor allem in Jena (1791-92), wo F. an der Tafelrunde der Freunde Friedrich Schillers teilnahm. Bildungsreisen durch Deutschland, Italien, Frankreich und die Schweiz. 1804 Aufenthalt in Rom.
1797 als Angehöriger der Adelsgesellschaft Alten-Limpurg in den Ffter Rat berufen. 1798 Schöffe. 1799 auf eigenen Wunsch ausgeschieden. 1816 sprach sich F. in einer Schrift zur Ffter Verfassung für die Beibehaltung der Vorrechte des Patriziats und der Zünfte aus. Verfasser von Eingaben der Ganerbschaft Alten-Limpurg an den Bundestag (1817-19) zwecks Wiedereinführung der alten patrizischen Ordnung.
Aus der Beschäftigung mit seiner Familie und den anderen Adelsfamilien seit 1800 ging eine 347 handschriftliche Faszikel umfassende Sammlung zur Geschichte der Ffter Patrizierfamilien hervor (als Teil des Bestandsrests von F.s Nachlass, der 1830 von der Stadt erworben wurde, im ISG). Außerdem erwuchs daraus die Beschäftigung mit der Ffter Geschichte. F. war der erste Historiker Fft.s, dessen Arbeitsmethoden modernen wissenschaftlichen Maßstäben standhalten, da er auf die primären Quellen zurückging. In seinem Haus, dem Roten Hof hinter dem Roßmarkt, sammelte er Gleichgesinnte um sich, die die Keimzelle des 1837 gebildeten Geschichtsvereins bildeten. 1819 Mitarbeiter der von Freiherr vom Stein gegründeten Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde und der Monumenta Germaniae Historica. Sammelte Nachträge zu Johann Georg Battonns „Oertlicher Beschreibung der Stadt Ffm.“. Allmähliche Erblindung ließ viele Arbeiten unvollendet.
Verfasser von „Die Entstehung der Reichsstadt Ffm., und der Verhältnisse ihrer Bewohner“ (1819).
Herausgeber des „Fft.ischen Archivs für ältere deutsche Literatur und Geschichte“ (1811-15), der ersten Ffter historischen Zeitschrift, sowie des ersten und einzigen Bands der „Wetteravia. Zeitschrift für teutsche Geschichte und Rechts-Alterthümer“ (1828).
Porträtgemälde (von Carl Rössler) in der UB Ffm.

Lexika: Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. durch die Historische Commission bei der Königlichen Akademie der Wissenschaften. 56 Bde. München/Leipzig 1875-1912.Ernst Kelchner in: ADB 6 (1877), S. 759f. | Heyden, Eduard: Gallerie berühmter und merkwürdiger Ffter. Ffm. 1861.Heyden, S. 430-432. | Neue Deutsche Biographie. Hg. v. d. Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Bisher 27 Bde. (bis Wettiner). Berlin 1953-2020.Heinz F. Friederichs in: NDB 5 (1961), S. 121.
Literatur:
                        
Vaterland auf dem Römerberg und Roßmarkt... Geschichten und Berichte aus 6 Jahrhunderten, zusammengestellt aus 20 Limpurger Briefen der Adeligen Ganerbschaft des Hauses Alten Limpurg zu Ffm. Hg. v. d. Cronstett- u. Hynspergischen Evangelischen Stiftung. Red. Bearb.: Katharina Bleibohm. Ffm. 1975.Stamm, Otto: Johann Karl von Fichard genannt Baur von Eysseneck. In: Vaterland auf dem Römerberg u. Roßmarkt 1975, S. 71-75.
Internet: Das Ffter Patriziat, Internetseiten mit Informationen (u. a. einer genealogischen Datenbank) zum Ffter Patriziat, bearb. v. Andreas Hansert, Projektträger: Cronstett- und Hynspergische evangelische Stiftung, Ffm. https://frankfurter-patriziat.de/node/84055Ffter Patriziat, 23.2.2021.

Fichard genannt Baur von Eysseneck, Maximilian von

Fichard genannt Baur von Eysseneck, Johann Maximilian von. Eigentl. Nachname (bis 1830): Baur von Eysseneck. Offizier und Ingenieur. * 4.8.1783 Ffm., † 27.2.1846 Brünn/Mähren, begraben in Linz/Donau.
Sohn des Ffter Leutnants und Ratsherrn Johann Maximilian Baur von Eysseneck (1739-1794) und dessen Ehefrau Christine Margaretha, geb. von Klenck (1760-1822). Bruder von Adalbert (Freiherr) Baur von Eysseneck. Großcousin von Marianne Eleonore Freiin von Glauburg (1789-1863), die 1816 Felix von Stregen heiratete.
Erbte von seinem Vetter Johann Carl von F. gen. Baur von Eysseneck 1829 das v. F.’sche Fideikommiss und musste infolgedessen mit kaiserlicher Genehmigung vom 27.10.1830 den Namen „von Fichard gen. Baur von Eysseneck“ annehmen sowie das F.’sche Wappen führen.
Besuchte die k. k. Ingenieur-Akademie in Wien und trat 1803 als Kadett in die Genie-Waffe ein. 1804 Oberleutnant. Feldzüge 1805 und 1809 (Verteidigung der Brücke bei Pressburg, wobei er mit Felix von Stregen zusammenwirkte). 1813/14 beim Generalstab der Armee in Deutschland (Belagerung von Hüningen). 1815 Hauptmann bei der österreichisch-bayerischen Brigade zur Sicherung des Elsass. 1827 Major. 1828 Nachfolger von Felix von Stregen als Fortifikations-Lokal-Direktor von Salzburg. 1833 Oberstleutnant und Fortifikation-Distrikts-Direktor zu Lemberg. 1839 Oberst und ab 1841 Fortifikations-Distrikts-Direktor von Mähren und Schlesien zu Brünn.
Mitglied der Patriziergesellschaft Alten-Limpurg.
1833 heiratete F. die katholische Gräfin Marie Valerie von Welsberg (1809-?). Dadurch hätte er das v. F.’sche Fideikommiss an seinen Bruder Adalbert B. v. E. verloren, da die Satzung dieser Stiftung die Ehe mit einer katholischen Partnerin verbot. Der Bruder verzichtete aber gegen Zahlung aus den Einnahmen des v. F.’schen Fideikommisses auf die Übernahme. Die Einnahmen aus diesem Treuhandvermögen, nun noch einmal durch den brüderlichen Vertrag gekürzt, waren offenbar nicht sehr ergiebig. So suchte F. 1844 bei der Adeligen Ganerbschaft Alten-Limpurg um einen Zuschuss zu den Erziehungskosten für seine beiden Söhne nach. Es wurden drei Jahre lang 400 Gulden jährlich aus der v. Schad’schen Stiftung bewilligt. Zugleich bat Oberst F., die 500 Gulden, die jährlich zur Tilgung des Defizits des v. F.’schen Fideikommisses von ihm gezahlt werden mussten, zur Erziehung seiner Kinder verwenden zu dürfen. Die Ganerbschaft genehmigte auch dies unter gewissen Auflagen.
F. trug das Ordenszeichen der Adeligen Ganerbschaft Alten-Limpurg an der Uniform.
Die beiden Söhne waren Adalbert Heinrich Maximilian (1834-1857) und Maximilian Adalbert Isidor von F. gen. Baur von Eysseneck (1836-1922); der österreichische Freiherrnstand wurde von dem Onkel Adalbert Baur von Eysseneck 1857 auf Maximilian von F. gen. Baur von Eysseneck übertragen. Beide Söhne waren wieder Angehörige des österreichischen Militärs, letzterer sogar wieder im Geniestab. Er besuchte ab 1849 die k. k. Ingenieur-Akademie, die damals unter der Leitung Stregens stand, trat als Hauptmann 1869 in den Ruhestand und wählte seinen Wohnsitz in Ffm.

Lexika: Körner, Hans: Ffter Patrizier. Historisch-Genealogisches Handbuch der Adeligen Ganerbschaft des Hauses Alten-Limpurg zu Ffm. Neubearb. u. fortgesetzt durch Andreas Hansert. Neustadt/Aisch 2003.Körner/Hansert: Ffter Patrizier 2003, S. 52.
Literatur:
                        
Eichstaedt, Andreas: Feldmarschall-Leutnant Felix Freiherr Stregen von Glauburg. Ein „Genie“ aus Fft. in Habsburgischen Diensten. Hamburg 2020.Eichstaedt: Feldmarschall-Leutnant Felix Freiherr Stregen von Glauburg 2020, S. 28f., 39, 45.
Quellen: ISG, Bestand Alten-Limpurg (Best. H.17.05), 1307-1940.ISG, Alten-Limpurg 350 (Akten des Fichard’schen Fideikommisses, 6. Faszikel, 1832-44). | ISG, Bestand Nachlässe (S1).Familiennachlass: ISG, S1/183.
Internet: Das Ffter Patriziat, Internetseiten mit Informationen (u. a. einer genealogischen Datenbank) zum Ffter Patriziat, bearb. v. Andreas Hansert, Projektträger: Cronstett- und Hynspergische evangelische Stiftung, Ffm. https://www.frankfurter-patriziat.de/node/84062Ffter Patriziat, 4.6.2021.

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Empfohlene Zitierweise: Schembs, Hans-Otto: Fichard, Familie (von). In: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), https://frankfurter-personenlexikon.de/node/2597
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Stand des Artikels: 30.9.1994