Aus einem kleinbürgerlichen Elternhaus, dessen Atmosphäre von einem tiefgläubigen Katholizismus geprägt war. Zweites Kind des Volksschullehrers Johann L. und dessen Ehefrau
Anna Maria Agnes Klara, geb. Bosch. Verheiratet (seit 1933) mit der Tänzerin und Ballettmeisterin Elinor L., geb. von Obstfelder (1907-1999). Zwei Kinder.
Seit 1921 Studium der Literaturgeschichte, Philosophie, Geschichte, Religionswissenschaft und Nationalökonomie, zunächst in Bonn, seit 1922 in Freiburg. Daneben Arbeit als Werkstudent, um sich seinen Unterhalt zu verdienen, u. a. in niederrheinischen Tuchfabriken, einem Silberbergwerk, der Landwirtschaft, als Sportlehrer, Bademeister und Nachtwächter. 1925 Abschluss der Dissertation über den katholischen Theologen und Kirchenpolitiker Ignaz Heinrich Freiherr von Wessenberg (1774-1860) und Abgang von der Universität. Tätigkeit als Hauslehrer bei einer Familie im Ffter Raum. 1926 Promotion zum Dr. phil. in Freiburg.
Noch während seines Studiums hatte L. angefangen, journalistisch zu arbeiten, und erste eingesandte Artikel in der FZ veröffentlichen können. Im Frühjahr 1925 wurde er in Ffm. regelmäßiger freier Mitarbeiter der FZ, für die er zunächst vor allem Feuilletons (u. a. über seine Erlebnisse als Werkstudent) und insbesondere Sportbeiträge lieferte. Schnell erschloss er sich weitere Tätigkeitsbereiche, schrieb etwa für die im selben Verlag wie die FZ erscheinende Zeitschrift „Das Illustrierte Blatt“ und begann spätestens im Juni 1925 seine Mitarbeit bei der Südwestdeutschen Rundfunkdienst AG (SWR) in Ffm. Während der Sendung „Bilder von der Mainregatta“, wahrscheinlich der ersten Außenübertragung des Ffter Senders (28.6.1925), soll er nach eigener Darstellung in seinen Erinnerungen spontan zum Marmormikrofon gegriffen haben, um den Endkampf der Achter zu schildern, und damit die Sportreportage im damals noch jungen Medium Rundfunk „erfunden“ haben. Nach neueren Quellenfunden gilt diese Ffter Übertragung allerdings nicht mehr als die erste Live-Sport-Sendung im deutschen Rundfunk (die bereits am 13.7.1924 von einer Alsterregatta aus Hamburg kam), und die direkte Schilderung vom Verlauf jedes Rennens auf dem Main war durchaus geplant (wofür sogar eigens eine Kabelleitung vom Sender bis zu einem kleinen Gebäude am Uferrand in der Nähe des Ziels gelegt worden war). Auch wenn die Sportreportage im Radio somit ihre „Erfindung“ nicht allein L. und seiner plötzlichen Eingebung verdankt, wurde der Journalist in den kommenden Jahren doch zum Schrittmacher in der Entwicklung hörfunkeigener Formen, insbesondere im Sportjournalismus und später auch in der Sozialberichterstattung.
Beim Ffter Sender, der seit August 1924 regelmäßige „Sportberichte“ in Ergänzung zum täglichen Nachrichtendienst bot, hielt L. im Juli 1925 aus dem Studio seinen ersten „Sportvortrag“, zunächst noch in der anfangs üblichen Form des Verlesens eines schriftlich vorformulierten Texts, und zwar über die I. Internationale Arbeiter-Olympiade, die im gerade eröffneten Waldstadion in Ffm. veranstaltet wurde. Nach dem Vorbild der Westdeutschen Rundfunkgesellschaft, die am 1.11.1925 erstmals ein Fußballspiel im deutschen Rundfunk übertragen hatte, entschloss sich der SWR zu seiner ersten Livesendung eines Fußballspiels – zwischen dem FSV Fft. und Hanau 93 um die Meisterschaft des Mainbezirks am 31.1.1926 – und beauftragte L. mit der Schilderung in einem „Stegreifbericht“. Im Laufe des Frühjahrs 1926 etablierten sich Sportübertragungen, oft am Sonntagnachmittag, im Programm des Ffter Senders. Erster Höhepunkt war L.s Reportage vom Endspiel um die deutsche Fußballmeisterschaft zwischen der SpVgg. Fürth und Hertha BSC am 13.6.1926. Der berichterisch hervorragenden Übertragung schlossen sich – erstmals bei einer Sportübertragung im Rundfunk – über Fernsprechleitungen alle deutschen Sender an. Schon früh reflektierte L. seine Rundfunkarbeit in Artikeln für die FZ (ab April 1926) und insbesondere in Beiträgen für die „Südwestdeutsche Rundfunk-Zeitung“, die Programmzeitschrift der Ffter Rundfunkgesellschaft (ab Mai 1926).
Vermutlich im Sommer 1926 wurde L. als ständiger (fester oder fester freier) Mitarbeiter beim SWR beschäftigt, zunächst als „Sportberichterstatter der Südwestdeutschen Rundfunk-Zeitung und Sprecher bei den Sportübertragungen des Ffter Senders“, wobei er daneben seine journalistische Arbeit für die Presse uneingeschränkt fortsetzte, etwa mit Feuilletons, Sportbeiträgen, Tanz-, Buch- und Rundfunkkritiken sowie Tiergeschichten, u. a. weiterhin für die FZ. Zudem leitete L. ab dem 1.11.1926 die neu eingeführte Morgengymnastik beim Ffter Sender, einen viertelstündigen Fernkursus nach Berliner Vorbild, der täglich außer sonntags auf dem Programm stand und sich schnell großer Popularität erfreute (vgl. auch sein Buch „Brevier für Gesundheits- und Körperpflege: Turn Dich gesund durch Rundfunkgymnastik“, 1929). Nicht zuletzt durch diese Sendereihe, die er erst nach dreieinhalb Jahren im Mai 1930 an den Ffter Boxlehrer Georg Gebhardt abtrat, wurde L. sehr bekannt und beliebt. Am 23.1.1927 war er erstmals auf einem Titelblatt der „Südwestdeutschen Rundfunk-Zeitung“ zu sehen. Außerdem wurde er zum attraktiven Botschafter des Rundfunks in den Werbekampagnen der Ffter Rundfunk Organisations GmbH, etwa bei Veranstaltungen wie den „Rundfunknachmittagen“ für Hausfrauen, bei denen er z. B. die Modenschauen moderierte.
Mit Jahresbeginn 1927 übernahm L. von
Ernst Schoen die Aufgabe regelmäßiger Berichte über die Arbeit der Ffter Rundfunkgesellschaft für die Programmzeitschrift „Der Deutsche Rundfunk“, und im März 1927 wurde ihm die Leitung eines neu eingerichteten lokalen Nachrichtendiensts beim SWR übertragen. Bei der Themenwahl für seine Berichte musste sich L. an die „Richtlinien für den Nachrichten- und Vortragsdienst der Sendegesellschaften“ des Reichsministeriums des Innern vom 2.12.1926 halten, wonach das gesamte aktuelle Material für die politischen Nachrichten von einer zentralen Nachrichtenagentur des Rundfunks, der „Dradag“ (Drahtloser Dienst AG) in Berlin, geliefert wurde. Selbstverantwortlich als Redakteur konnte L. nur den Bereich der „unpolitischen Nachrichten“ gestalten, wozu gemäß den Richtlinien insbesondere Nachrichten aus den Ressorts Sport, Wetter, Wirtschaft und Lokales gehörten. Im Sinne einer Aktualisierung des Radioprogramms, die von L. energisch gefordert und gefördert wurde, waren Direktübertragungen wie vom Sport bald auch in der lokalen Berichterstattung eingeführt worden, so dass L. etwa von der Einweihung der neuen Alten Brücke (15.8.1926), aus dem Zirkus Stosch-Sarrasani bei dessen Ffter Gastspiel (8.12.1926) und von der Ausstellung „Musik im Leben der Völker“ auf dem Messegelände (1.8.1927) sendete. Einen „Abend der verirrten Mikrophone“ (8.8.1927) leitete Intendant
Hans Flesch aus dem Funkhaus ein, um sich dann mit L. in Verbindung zu setzen, der sich als Außenreporter aus der Setzerei der FZ meldete. Nach dieser wohl ersten Ffter Direktschaltung aus dem Funkhaus zu einem Livereporter vor Ort berichtete L. im schnellen Wechsel von verschiedenen Standorten in der nächtlichen Stadt Ffm., vom Hauptbahnhof, von der Hauptwache, von einem Restaurationsschiff auf dem Main und schließlich aus der Türmerwohnung des Doms. Am 20.8.1927 startete eine Sendereihe mit Führungen durch den Ffter Zoo, die L. im Gespräch mit dem Zoodirektor
Kurt Priemel bestritt.
Als „Stimme des Sports“ im Ffter Rundfunk reihte L. in jenen Jahren eine Pionierleistung an die nächste. Er berichtete im Ffter Sender erstmals im deutschen Rundfunk live vom Rugby (3.4.1926) und Tennis (29.8.1927), schilderte weiterhin Fußballspiele, aber auch Pferderennen, Boxkämpfe, Leichtathletikwettbewerbe, Segelflug- und Motorsportveranstaltungen sowie im November/Dezember 1928 zum ersten Mal das Sechstagerennen aus Ffm. Aus der Berichterstattung vor Ort ergab sich bald auch die Form des Interviews mit Sportlern und Veranstaltern, woraus L. das Angebot von Gesprächssendungen entwickelte, etwa mit Boxern (ca. Februar 1927), Rennfahrern (November 1928) oder Radsportlern vom Sechstagerennen (Ende 1928) „vor dem Mikrophon“. Trotz anfänglicher Pannen bei der Berichterstattung – wie der Bekanntgabe eines falschen Endergebnisses vom Rugby-Länderspiel zwischen Deutschland und Frankreich (15.3.1927), weil er von seinem Berichterplatz auf dem Tribünendach den Spielverlauf nicht hatte übersehen können – avancierte L. zu einem der populärsten Sportsprecher im deutschen Radio. Bei den Olympischen Spielen in Amsterdam 1928 war er kurzzeitig als „Sonderberichterstatter“ des Ffter Senders vor Ort, konnte aber mangels der Direktübertragungsrechte für deutsche Rundfunkgesellschaften nur einen halbstündigen Vortrag liefern, der an einem Sonntagabend aus dem Ffter Studio verlesen wurde. Am 28.4.1929 dann berichtete L. erstmals live von einem Sportereignis im Ausland, vom Fußball-Länderspiel Italien – Deutschland aus Turin, das mit einem Erfolg für die deutsche Mannschaft (2 : 1) wie auch für den Sportreporter endete. Im Januar 1930 präsentierte L. zum ersten Mal auch Wintersportübertragungen aus dem Ausland, beginnend mit dem Endspiel der Eishockey-Weltmeisterschaft für Studenten in Davos (12.1.1930). Zum besonderen Höhepunkt der Sportberichterstattung im Radio wurden ab 1931 die jährlichen Staffelreportagen beim „Großen Preis von Deutschland“ auf dem Nürburgring, bei denen führende deutsche Rundfunkreporter das Rennen schilderten, so im Jahr 1931 L. von der zentralen Start- und Zielposition sowie Fritz Wenzel (Breslau), Bernhard Ernst (Köln), August Christ und
Ernst Nebhut (beide Ffm.) von den einzelnen Beobachtungsposten an der Strecke.
Im Laufe des Jahres 1928 hatte sich L. als „Leiter der aktuellen Übertragungen“ des Ffter Senders profiliert. Insbesondere war er verantwortlich für eine Reihe von „Mikrophonführungen“, die er am 2.1.1928 mit einer „Führung durch die Molkerei Osthafen“ startete und, meist am Sonntagvormittag, mit weiteren Lokalreportagen aus Ffm. fortsetzte, etwa aus dem Gaswerk Schielestraße (28.1.1928), vom Ffter Flughafen am Rebstock (12.2.1928), aus einer Brotfabrik (19.2.1928), einer Feuerwache (2.8.1928) und einem Fernsprechamt (14.10.1928), von einer Briefmarken-Auktion (4.12.1928) und einer Nachtprobe im Schauspielhaus (Ende 1928). Neben den „Mikrophonführungen“, die nach heutigen Begriffen offenbar eher „Features“ ohne konkreten Anlass waren, lieferte L. aber auch Reportagen zu aktuellen lokalen Ereignissen, die ihn gelegentlich über Ffm. hinaus in das weitere Rhein-Main-Gebiet führten, wie z. B. die Übertragungen vom Mainzer Rosenmontagszug (20.2.1928), von der Einweihung der Opelbrücke in Rüsselsheim (26.8.1928) und von den Festlichkeiten zum Abschluss der Restaurierung des Mainzer Doms (15.10.1928).
1929 stieg L. zum Leiter der aktuellen Abteilung beim SWR auf. Er widmete sich nun zunehmend wirtschaftlichen sowie insbesondere sozialen und arbeitsweltlichen Themen, ohne je die Sportberichterstattung ganz aufzugeben. Verstärkt experimentierte er mit Gesprächssendungen, zunächst als spezieller Form der Auslandsberichterstattung, etwa über China (erstmals 24.2.1929) und Amerika (erstmals 10.4.1929), wobei er häufiger mit dem Schriftsteller
Alfons Paquet als einem der Gesprächsteilnehmer zusammenarbeitete. Ende Mai 1929 führte L. das „erste politische Gespräch weittragender Bedeutung vor einem deutschen Sender“ (so die FZ), ein Interview mit dem Diplomaten Lord Robert Cecil (1864-1958), dem britischen Abgesandten beim Völkerbund, den er im Rektorat der Ffter Universität zur Rheinlandbesetzung befragte. Für die engagierte Sozialberichterstattung L.s standen etwa die Gesprächsreihe „Wo uns der Schuh drückt. Interviews mit Jedermann“ (zusammen mit Hugo Ramm, 1929-30), deren Fortsetzung „Wie geht es Ihnen? Berichte aus dem täglichen Leben“ (zusammen mit Hugo Ramm, 1930), die Reihe „Jugend in Not“ (1930), deren Fortsetzung mit der Gesprächsreihe „Junge Generation“ (zusammen mit
Ernst Schoen,
Dolf Sternberger, Wolfgang Weyrauch u. a., 1931-32) sowie die Gesprächsreihe „Tägliche Begegnungen. Soziale Zwiegespräche“ (zusammen mit Hendrik de Man, 1931-32), in der sich beispielsweise Straßenbahner und Fahrgast, Hausangestellte und Herrschaft, Arbeitsvermittler und Arbeitsloser, Arbeiter und Angestellter, Fürsorgepfleger und Pflegling vor dem Mikrofon gegenüberstanden. Zudem gestaltete L. maßgeblich das Arbeiternehmerprogramm des Senders mit, u. a. die Sendereihe „Stunde der Arbeit“, die seit Februar 1930 samstäglich im Vorabendprogramm lief und arbeitspolitische Probleme aufgriff. Auf Anregung von
Alfons Paquet entwickelte L. die Sendeform der Stegreiferzählung, die er unter dem Titel „Ein rheinischer Weberjunge erzählt. Improvisation von Dr. Paul Laven“ in der „Stunde der Jugend“ erstmals am 16.12.1929 ausprobierte und bis 1932 mit mehr als 40 Folgen autobiographischer Geschichten über den „bitteren Existenzkampf“ seiner Jugend fortsetzte.
Nach dem Wechsel des Intendanten
Flesch nach Berlin musste L. unter Leitung von und in Zusammenarbeit mit
Ernst Schoen ab Juli 1929 zunehmend redaktionelle Pflichten in der Programmgestaltung des Ffter Senders übernehmen. Als zuständiger aktueller Redakteur war er seit Jahresbeginn 1930 vermehrt für die Organisation des wirtschafts-, sozial- und arbeitspolitischen Programms zuständig, weshalb er kurz darauf auch die Leitung der – an sich weiterhin erfolgreichen – Morgengymnastik im Ffter Sender abgab. Mit seinem systematisch aufgebauten Team junger Journalisten in der aktuellen Abteilung, zu dem u. a. Werner Wolfgang Knoeckel (1894-?),
Ernst Nebhut, Hugo Ramm (1899-?) und
Eberhard Beckmann gehörten, musste er inzwischen, ab etwa 1929/30, mehrere Stunden Radioprogramm täglich mit Reportagen füllen. Schon deshalb galt es, neue Themengebiete zu erschließen; so wurden jetzt Reportagen von der Jagd (etwa im Nachklang zu Webers Oper „Der Freischütz“, 4.8.1929), über Forschungsstätten (wie das Laboratorium eines Gerichtsmediziners, 24.11.1929), von gesellschaftlichen Ereignissen (wie einem Maskenball im Wiesbadener Kurhaus, 22.2.1930) und zur Fremdenverkehrswerbung (etwa in „Weekend“-Berichten und Ratesendungen) ausgestrahlt. Die Kulturreportage kam immer stärker auf, zunächst besonders im Schulfunk, etwa mit Schilderungen von Besuchen in Ausstellungen, Gemäldegalerien, Ausgrabungsstätten, Baudenkmälern, Kirchen und Klöstern. L. berichtete alljährlich von den „Rheinischen Dichtertagungen“, besuchte Schriftsteller wie
Alfons Paquet,
Rudolf G. Binding und
Kasimir Edschmid, Künstler wie
Fried Stern oder auch die Puppenmacherin Käthe Kruse (1883-1968). Andererseits wagte er technisch aufwendige und deshalb sensationelle Reportagen wie Berichte aus einem Flugzeug (erstmals mit Kehlkopfmikrofon und unter Nutzung der Funkeinrichtungen des Flugzeugs, 1930) und aus einer Taucherglocke vom Grunde des Rheins, von wo aus er die Arbeiten zur Strombegradigung im Zuge des Ausbaus der Schifffahrtsstraße schilderte (1930). Versuche zur Auslandsberichterstattung in Direktübertragungen, die auf
Schoens maßgebliche Initiative mit dem Hörbild „Verirrte Mikrophone in Paris“ (von L.,
Schoen, Helen Hessel und Ernst Glaeser, 3.9.1929) gestartet waren, wurden nach einer pannenreichen und daher misslungenen mehrtägigen Auslandsreportage von L. und Carl Stueber (1893-1984) an Ostern 1930 aus Italien abgebrochen.
Eine erste Krise des Rundfunks, als der Reiz des neuen Mediums verflogen war und die Tatsache einer Direktübertragung allein keine Sensation mehr versprechen konnte, wurde durch die Einführung der Schallplatte als Aufzeichnungstechnik 1929 abgefangen. Die erste Tonaufzeichnung einer Reportage von L. war am 2.3.1930 die Schilderung vom Fußball-Länderspiel Deutschland – Italien in Ffm., die drei Wochen später gesendet wurde (23.3.1930; Aufzeichnung im Deutschen Rundfunkarchiv erhalten). Die Möglichkeit der zeitversetzten Sendung geschnittener und redigierter Schallplattenberichte machte sich L. bald zunutze, etwa bei Sportveranstaltungen, die sich aufgrund ihrer Länge kaum zur Direktübertragung eigneten, wie dem Leichtathletik-Länderkampf Deutschland – England in Köln, von dem er zusammen mit Hermann Probst eine lebendige halbstündige Zusammenfassung in Live-Aufzeichnungen statt einer langatmigen Direktübertragung lieferte (30.8.1931). Um diese Zeit bürgerte es sich ein, dass in den abendlichen Sportsendungen die verlesenen Nachrichten oder Berichte durch unmittelbar beim Ereignis aufgezeichnete Schilderungen sportlicher Höhepunkte ersetzt wurden. Im November 1931 bediente sich L. für eine „Revue der Sportkämpfe“ erstmals der Form der Schallplattenrückblicke. Eigene Schallplattenreportagen lieferte er etwa mit einer Reihe von Interviews mit prominenten Schauspielern wie Conrad Veidt (1930),
Lilian Harvey und Willy Fritsch (1930), Paul Wegener (1932) vom Film, aber auch
Toni Impekoven (1931) vom Ffter Schauspielhaus. Inzwischen war L. selbst zum – auch international bekannten – Star im Rundfunk geworden, und in dem Rennfahrerfilm „Kampf“ mit Manfred von Brauchitsch (Regie: Erich Schönfelder, 1932) und erneut in der Liebeskomödie „Allotria“ mit Renate Müller (Regie: Willi Forst, 1936) spielte er als Rundfunkreporter sich selbst.
Bereits im Vorfeld der Verstaatlichung und der damit verbundenen „Reform“ des Rundfunks von 1932 wurde das Programm beim Ffter Sender unter dem Einfluss des Intendanten
Wilhelm Schüller auf eine neue, eher national-konservative Leitlinie ausgerichtet, der sich auch die aktuelle Abteilung unter L. anpasste. Im Blickpunkt von deren Berichterstattung stand ab etwa 1931 nicht mehr die Großstadt Ffm.; vielmehr wurden kleinere Städte, Orte und Landschaften des Sendegebiets in „Heimatsendungen“, oft im Schulfunk, vorgestellt. Dieser Tendenz zur Regionalisierung des Rundfunks entsprach auch die Reihe bunter „Heimatabende“, in die der SWR mit einem „Hessischen Heimatabend“ unter der Mitwirkung der Schriftsteller Hans Schiebelhuth (1895-1944) und
Carl Zuckmayer im April 1931 einstieg. Während L. noch Ende 1929 mehrfach sozialkritisch über Elend, Sorge und Not in der Ffter Altstadt berichtet hatte, kam nun auch aus Ffm. oder vielmehr „Alt-Fft.“ nur „Ein buntes Städtebild“ (mit volkstümlicher Musik, Sagen, Heimatgedichten und einer Reportage von L. aus einer Äpfelweinwirtschaft, 20.9.1930), und in einem „Streifzug durch Alt-Fft.“, den L. und
Nebhut im April 1932 unternahmen, wurde die Altstadt vollends zum Hort der echten Altfrankfurter Lebensart stilisiert. Es folgten etwa Sendungen über „Fft. von ehedem“ von
Alfons Paquet (15.8.1932) und „Alt-Ffter Originale“ im Schulfunk (18.10.1932).
Ein aktueller und kritischer politischer Rundfunkjournalismus konnte sich auf dieser Basis in Ffm. nicht entwickeln. Letztlich ließ es auch L., der seine erste politische Reportage von der Befreiungsfeier in Koblenz-Ehrenbreitstein anlässlich der Räumung der zweiten Besatzungszone (30.11.1929) lieferte, bei der bloßen Schilderung politischer Ereignisse bewenden. Nach einigen wenigen kommentierenden und glossierenden Bemerkungen, die ihm einen Konflikt mit dem späteren NS-Gauleiter
Jakob Sprenger und Proteste aus nationalistischen Kreisen eintrugen, scheint L. im Interesse einer vermeintlichen „Neutralität“ in der Berichterstattung einen Kanon politischer, sozialer und konfessioneller Rücksichtnahmen verinnerlicht zu haben, was ihn zumindest angepasst an die nationalistischen Zeitströmungen wirken ließ. In seiner letzten politischen Reportage der Weimarer Zeit berichtete L. am Verfassungstag 1932, kurz nach dem „Preußenschlag“, vor dem Reichstag in Berlin vom Auszug des Reichspräsidenten
Hindenburg, des Reichskanzlers Papen und dessen „Kabinetts der nationalen Konzentration“ (11.8.1932). Papen soll ihm daraufhin die „Generalintendantur“ für den deutschen Rundfunk angeboten haben, was er jedoch abgelehnt habe.
Sofort nach dem Erlass der endgültigen Bestimmungen für die „Rundfunkreform“ am 18.11.1932 forderte Intendant
Schüller programmatisch, der Rundfunk könne nicht mehr länger nur „Spiegel der Zeit“ sein, sondern müsse zum „Wegweiser in der Zeit“ werden (19.11.1932). Dementsprechend wurde die aktuelle Abteilung des Südwestfunks in „Zeitfunkabteilung“ umbenannt. Als deren Leiter setzte L. das Programm mit historisierenden Städtebildern und Landschaftsschilderungen, Stegreif- und Funkerzählungen, der Reihe „Die Stillen im Lande. Chronik des schlichten Lebens“, aber auch mit Beiträgen zur Sozialberichterstattung über die Probleme der „Jungen Generation“ fort, wobei jetzt damit in der ab Mitte Januar 1933 laufenden Reihe „Wirbel der Notzeit“ durchaus „praktische Lebenshilfe“ verbunden wurde. Auch auf dem Gebiet der Sportreportage war L. auf gewohnten Pfaden in das Jahr 1933 gestartet, mit einem Bericht vom Fußball-Länderspiel Italien – Deutschland aus Bologna (1.1.1933); in der Schilderung des Spielablaufs setzte er erstmals direkte Appelle an die Spieler (wie „Nun schieß!“ oder „Kämpfen müsst ihr!“) ein. Am 2.2.1933 erwarb L. einen Bauernhof („Gut Christiansruh“) in Bad Salzhausen/Wetterau, wo er ab 1937 seinen Wohn- und zeitweise auch seinen Dienstsitz hatte; auf dem Hof, auf dem seine Frau Elinor L. in den kommenden Jahren einen gutgehenden Kurbetrieb einrichtete, beschäftigte L. in der NS-Zeit (wohl während des Krieges) auch „Fremdarbeiter“.
Aufgrund der nationalsozialistischen „Machtübernahme“ vollzog der neue Intendant Walther Beumelburg (1894-1944) im Juni 1933 eine Neuorganisation des Ffter Senders, wodurch L. zum Leiter der Abteilung „Zeitdienst“ wurde; zugleich entstanden die neuen Abteilungen „Wort“, „Aktion“, „Nachrichten-, Presse- und Wirtschaftsdienst“, „Schul- und Jugendfunk“ mit jeweils eigenen Leitern, deren Themenbereiche sich nun deutlich mit L.s bisherigem Arbeitsgebiet überschnitten. L., der im Frühjahr 1933 mitangesehen hatte, wie aus seinem engeren Kollegen- und Mitarbeiterkreis etwa
Ernst Schoen und
Eberhard Beckmann unter nationalsozialistischem Druck aus dem Sender ausscheiden mussten und zeitweise inhaftiert waren, zeigte sich opportunistisch und betrachtete als vordringliche Aufgabe des Zeitdienstes, an dem Aufbau einer „starken Volksgemeinschaft“ im neuen Staat mitzuarbeiten (vgl. auch seinen späteren Vortrag „Der Rundfunk als Erzieher“ auf Einladung der zeitungswissenschaftlichen Fachschaft an der Universität Heidelberg, 28.5.1935); zudem scheint er um 1933/34 eine Mitgliedschaft in der SA zumindest angestrebt zu haben. Insbesondere aufgrund seiner engagiert-propagandistischen Saarberichterstattung wurde er ab Sommer 1933 als Sprecher bei Ereignissen und Veranstaltungen des NS-Regimes eingesetzt, erstmals beim Festzug des 15. Deutschen Turnfests in Stuttgart (zusammen mit Bernhard Ernst, 30.7.1933), regelmäßig seit der Eröffnung des Autobahnbaus mit dem „ersten Spatenstich“ durch Hitler bei Ffm. (23.9.1933). Bei der verordneten Gründung einer „Sendergruppe West“ der Rundfunkgesellschaften in Ffm., Stuttgart und Köln ab Ende September 1933 wurden L. und seine Abteilung mit dem Programmbereich „Aktuelles“ in dieser Gruppe betraut, wofür sie auch erste Formate entwickelten (wie die Reihe „Griff ins Heute“, in der ein aktuelles Ereignis aus der Sicht von Beteiligten geschildert wurde); bereits im Januar 1934 wurde die Sendergruppe jedoch wieder aufgelöst. Grundsätzlich konnte die unkontrollierte Wiedergabe der Aktualität im Rundfunk nicht im Sinne des NS-Staats sein, weshalb alle aktuellen Beiträge nur noch von aufgezeichneten und redigierten Schallplatten liefen, wobei die Aufzeichnungsverfahren durch die Entwicklung mobiler Techniken deutlich verbessert wurden. Aber selbst ein so erfahrener Sprecher wie L. ging künftig nicht mehr das Berufsrisiko eines falschen gesprochenen Worts ein, verzichtete spätestens ab 1934 auf Stegreifberichte und las sicherheitshalber vom Blatt ab.
Nach einem gescheiterten Wechsel nach Berlin im Frühjahr 1934 blieb L. in Ffm., beim nunmehrigen „Reichssender Fft.“ (ab 1.4.1934), der als Filiale der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft jegliche Selbstständigkeit verloren hatte. Unter dem neuen Intendanten Hanns-Otto Fricke (1896-1945) kam es abermals zu einer Neuorganisation des Senders, jetzt mit vier Programmabteilungen (Zeitfunk, Unterhaltung, Kunst, Weltanschauung), wobei L. die Leitung des Zeitfunks mit dem nun wieder untergeordneten Ressort des Nachrichtendienstes behielt. Bei der Berichterstattung von „nationalen Ereignissen“, zu der L. zusammen mit anderen prominenten Rundfunksprechern künftig herangezogen wurde, wurden die mitwirkenden Sprecher vorher zur „Befehlsausgabe“ durch den Reichssendeleiter bestellt und auf die propagandistische Linie in der Darstellung eingeschworen, etwa bei der Trauerfeier für
Hindenburg (7.8.1934) oder dem Staatbesuch Hitlers in Hamburg (17.8.1934). Die Reportagen wurden als „Kameradschaftsleistungen“ der besten „Stegreifsprecher“ aus den deutschen Sendern gefeiert, wogegen sich L. in seinen weiterhin regelmäßig erscheinenden Artikeln zur Reflexion seiner Rundfunkarbeit ausdrücklich für die Anerkennung der Persönlichkeitsleistung aussprach. Im „Rundfunkprozess“ 1934/35 soll er zudem eine günstige Zeugenaussage für seinen früheren Vorgesetzten
Hans Flesch, einen der Hauptangeklagten, gemacht haben. Konflikte mit seinem jetzigen Intendanten Fricke schienen vorprogrammiert, der ausdrücklich „keine Routiniers, keine Stars“ beim Rundfunk wollte, sondern „junge aktivistische Kämpfer“, die einen „volkstümlichen Funk“ schaffen sollten.
Neben und nach dem engagiert-propagandistischen Einsatz in der Berichterstattung zur Saarabstimmung (13.5.1935) konzentrierte sich L. in seinen eigenen Beiträgen für den Zeitfunk zunehmend auf Heimatsendungen (meist zu historischen und landschaftlichen, oft ländlichen Themen) und den Sport. Durchaus im Sinne der nationalsozialistischen Senderführung, wonach der Sport „in der Bildung der deutschen Volksgemeinschaft mit an erster Stelle“ stehen sollte, kam es ab 1934 zu einem deutlichen Anstieg der Sportsendungen im Rundfunk. In den häufigen Sportübertragungen, auch aus dem Ausland, war L. als Spitzensprecher stets im Programm präsent; insbesondere profilierte er sich in den Dreißigerjahren mit der Berichterstattung vom Motor- und vom Flugsport. Als Höhepunkt seiner sportjournalistischen Arbeit erlebte er seinen Einsatz als Radioreporter bei den Olympischen Spielen in Garmisch-Partenkirchen und Berlin 1936.
Infolge von Differenzen mit dem Intendanten Fricke und vermutlich auf Betreiben des Gauleiters
Sprenger durfte L. bereits ab März 1936 vorübergehend „nicht mehr zu Sendungen außerhalb des Ffter Sendebezirks bezw. zu Sendungen außerhalb des Reiches eingesetzt“ werden. Im April/Mai 1936 entschied die Reichs-Rundfunk-Gesellschaft aus politischen Gründen seine Strafversetzung. Zum 1.6.1936 wechselte L. als Funkberichter zum Reichssender Leipzig. Dort blieb er einer der meistbeschäftigten deutschen Sportreporter, weiterhin mit Einsätzen im In- und Ausland, auch wenn er in seiner Arbeit künftig gewissen Restriktionen unterworfen war. So wurde er spätestens ab 1937 nicht mehr bei den Staffelreportagen beim „Großen Preis von Deutschland“ auf dem Nürburgring eingesetzt, in denen Rolf Wernicke (1903-1953) seine Position übernahm. Auch eine Tournee L.s mit Vorträgen über seinen Einsatz bei den Olympischen Spielen in Berlin, illustriert mit Lichtbildern von
Paul Wolff, wurde im Oktober 1936 durch das Reichspropagandaministerium verboten und abgebrochen. Andererseits wirkte L. als Sprecher in dem zweiteiligen „Olympia“-Film von Leni Riefenstahl (1938) mit.
Zum 1.5.1939 Ernennung zum „Chefsprecher des deutschen Rundfunks“ in Berlin. (L. selbst bezeichnete sich zusätzlich als „Abteilungsleiter in der Reichssendeleitung“, übte aber diese Funktion tatsächlich nicht aus.) Daneben Fortsetzung pressejournalistischen Arbeit, u. a. mit Feuilletons und medienkundlichen Beiträgen. Seit September 1939 Einsatz als ziviler Kriegsberichterstatter (möglicherweise im Dienst der in Potsdam aufgestellten Propaganda-Ersatz-Abteilung) in Polen, abgeschlossen mit einem Bericht von der Abnahme der Siegesparade der 8. Armee durch Hitler in dem Warschauer Vorort Praga (3.10.1939). Auf der Heimfahrt am 7.10.1939 lebensgefährliche Verletzung bei einem Autounfall in der Nähe von Kutno. Monatelange Rekonvaleszenz, zunächst im Reservelazarett Bethesda in Grünberg/Oberschlesien. Nachfolgend langwierige Konflikte mit der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft um die Schadensregulierung nach dem Dienstunfall. Ab April 1940 Wiederaufnahme der journalistischen Arbeit, zunächst mit regelmäßigen „Bemerkungen zu den Funkberichten des Reichszeitgeschehens und der Front der letzten Zeit“ für einen nicht mehr zu ermittelnden Auftraggeber. Etwa ab Sommer 1940 Rückkehr zur Rundfunkarbeit, u. a. mit dem Einsatz bei der Übertragung vom Leichtathletik-Länderkampf Deutschland – Italien im Juli 1940. Von Ende 1940 bis März 1941 erneute Unterbrechung der Berufstätigkeit wegen zweier Operationen in Ffm., die aufgrund seiner bei dem Unfall erlittenen Beinverletzungen notwendig waren. Bis 1945 Fortsetzung der Arbeit für die Reichs-Rundfunk-Gesellschaft mit aufgrund der Quellenlage unklaren Aufgaben in den letzten Kriegsjahren, nachweislich jedoch als „Produktionschef des Reichszeitgeschehens im Großdeutschen Rundfunk“ und damit als Leiter der Inlandsredaktion der täglichen Vorabendsendung „Zeitspiegel“, in der L. im November 1942 erneut und letztmals ein Porträt der Ffter Altstadt mit einem Interview des Turmwächters auf dem Dom brachte. Um diese Zeit Versetzung zum Ffter Sender, möglicherweise als Regionalkorrespondent für den „Zeitspiegel“, jedoch offenbar weitgehend ohne Einsätze als Sprecher. Intensivierung der pressejournalistischen Arbeit, insbesondere mit Feuilletons (Tier- und Naturbeobachtungen, Schilderungen des Landlebens, Autobiographisches, u. a. aus seiner Krankenzeit) für Zeitungen, etwa für FZ, Kölnische Zeitung und Hamburger Anzeiger, aber auch für „Das Reich“. 1940/41 und 1943 nebenberufliche Vortragstätigkeit am Institut für Rundfunkwissenschaft der Universität Freiburg. Scheitern des Buchprojekts „Meister des Sports. Deutsche Kämpfer und Sieger in den Leibesübungen“ (1943) nach Verlust der gesamten Auflage bei einem Luftangriff in Leipzig. Zunehmende innerliche Distanzierung vom NS-Regime und Ende 1944 Anschluss an einen nicht näher zu bestimmenden „Bund anständiger Menschen“, zu dem auch der Ffter „Altstadtvater“
Fried Lübbecke zählte: „Wir haben beide zwar nicht dazugehört“, schrieb
Lübbecke am 24.11.1944 an L., „haben aber auch nichts gegen die Bewegung getan, als man sie vielleicht noch hätte bändigen können.“ (Zit. nach Biermann: Paul Laven 1989, S. 200.)
Am 21.6.1948 Abschluss des langwierigen Entnazifizierungsverfahrens mit der Einstufung L.s in Gruppe 5 (als Entlasteter, der vom Entnazifizierungsgesetz „nicht betroffen“ war) durch die Spruchkammer in Büdingen. Versuche zur Wiederanstellung bei allen neuen deutschen Rundfunkanstalten, zuletzt beim HR endgültig abgelehnt durch den Rundfunkrat am 15.7.1950 – trotz breiter Unterstützung für L. in der Presse (etwa in den Publikumszeitschriften „Hör zu“ und „Stern“). Ab 1948 Neuanfang mit der pressejournalistischen Arbeit, u. a. als Rundfunkkritiker für den Wiesbadener Kurier (seit November 1949 mit der wöchentlichen Rubrik „Am Lautsprecher“) und die FNP, und ab 1949 Wiederaufnahme der Vortragstätigkeit. Scheitern mit späteren Bewerbungen um eine Festanstellung beim Rundfunk (1953-61), u. a. aufgrund seines als überholt und „pathetisch“ geltenden Sprechstils, und als Sportchef bei einem privat organisierten „Freien Fernsehen“ mit dem Abbruch dieses Projekts (1961). Von 1950 bis etwa Ende der 1960er Jahre Tätigkeit als freier Journalist, u. a. für den Hörfunk des SWF in Baden-Baden (vor allem mit Landschaftsschilderungen, ab 1951), für die Programmzeitschrift „Funk um die Familie“ (als Betreuer von deren Sportseite, 1950-54), für die Wochenzeitung „Die Zeit“ (mit ausführlichen Sportreportagen, u. a. zum Motorsport, ca. 1961-67) und für das Fernsehen im Programm des ZDF (insbesondere mit einzelnen Reisereportagen, 1965/66). Verfasser erfolgreicher Sportbücher wie „Fair Play. Meister des Sports im Kampf“ (1950, Neue Folge 1968), „Fußball-Melodie. Erlebtes und Erlauschtes“ (1953) und „Bunte erregende Welt“ (Tübingen 1964/Ffm. 1965; ausgezeichnet mit dem ersten Preis des Vereins Deutscher Sportpresse für Sporterzählungen). Ab 1952 regelmäßiger Besuch der Olympischen Spiele als Sportberichterstatter für kleinere Regionalzeitungen und in Vorbereitung für eigene Vortragsreihen im Auftrag der Landessportverbände und der Deutschen Olympischen Gesellschaft.
Mitbegründer (1927) und Erster Vorsitzender (1927-29) des Vereins Ffter Sportpresse. Seit 1931 Mitglied im erweiterten Vorstand des Verbands der deutschen Sportpresse. Nach 1945 Mitglied im Verein Deutscher Sportpresse.
Neben weiteren Schriften zu Rundfunkgeschichte, Berufsbild des Hörfunkjournalisten und Gestaltungsfragen beim Rundfunk (u. a. „Der Weg zum Rundfunkwerk“, 1941) verfasste L. die autobiographische Schrift „Aus dem Erinnerungsbrevier eines Rundfunkpioniers“ (1973, erw. [1975]), die er im Selbstverlag veröffentlichte.
1973 Hans-Bredow-Medaille für besondere Verdienste um den Rundfunk.
Nachlass im Deutschen Rundfunkarchiv in Ffm.
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Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 446f.,
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