Sohn des Journalisten Dr. phil. Johann Caspar Georg H. (1803-1883), der in den 1830er Jahren aus politischen Gründen aus Ffm. geflohen war.
Ausbildung zum Elfenbeinschnitzer in Darmstadt. Schüler am Städel bei
Zwerger (1858-60), dann an der Wiener Akademie (1862-66). H. lebte von 1867 bis 1872 abwechselnd in München und Ffm., ab 1872 ständig in Ffm. Sein erstes Ffter Atelier hatte er im Steinernen Haus; später betrieb er Ateliers im Deutschordenshaus in Sachsenhausen, in der Villa
Hallgarten in der Bockenheimer Landstraße, bei dem Maler
Rudolf Gudden im Kettenhofweg 84, am Rechneigraben 13 und in der Saalburgallee 64.
Von H. stammt der plastische Schmuck an zahlreichen bedeutenden Ffter Bauten. Bauplastiken von H. am Ffter Opernhaus (Alte Oper): Statue „
Goethe“ in einer Bogenöffnung der Loggia, Statuen „Recha“ (aus Lessings „Nathan der Weise“) und „Isabella“ (aus
Schillers „Braut von Messina“) auf den Eckpostamenten des Untergiebels, die fünf Nischenfiguren „Komödie“, „Tragödie“, „Tanz“, „Poesie“ und „Wahrheit“ unter dem südlichen Hauptgiebel sowie die Figuren „Zorn“ und „Mäßigung“ im Treppenhaus und ein „Genius mit Posaune“ im Proszenium (alle zwischen 1875 und 1880 entstanden). Weitere Bauplastiken von H.: die Kindergruppen „Elektrizität“ und „Telefon“ an der Börse (1878), die Gruppe „Das Lehramt“ an der Wöhlerschule (1879), die Gruppen „Bavaria“ am gleichnamigen Haus am Schillerplatz/Ecke Schillerstraße 6-8 (1883; eingegangen in die „Metallspende“ des Ersten Weltkriegs) und „Germania“ am gleichnamigen Haus am Roßmarkt 10 (1886; kriegszerstört), die Atlasgruppe auf dem Hauptbahnhof (1886/87), die Standbilder von
Böhmer und
Rüppell an der Ostfront auf dem angebauten Magazinflügel der alten Stadtbibliothek (1893; kriegszerstört 1944), die „Francofurtia“ am Schauspielhaus (1900), Portalaufsatz mit „Winzer“ und „Kellermeister“ zum Ratskellereingang sowie „Hellebardier“ in der Ratsdiele des Neuen Rathauses (1902); zudem dekorative Figuren für Privatgebäude (u. a. für die Villa
Hallgarten). Grabdenkmäler (
Danneberg u. a.) und Porträtbüsten (u. a. von
Conrad Binding,
Hermine Claar-Delia,
Lazarus Geiger,
Rudolf Gudden, Ernst Haeckel,
Charles Hallgarten,
Paul von Hindenburg,
Thessa Klinkhammer,
Ingo Krauß,
Gustav Lucae, Ludwig II. von Bayern,
Hannah Louise von Rothschild,
Hermann Schramm,
Heinrich Siesmayer,
Adam Strohecker, Carl Vogt und
Richard Wagner sowie von
Friedrich Stoltze für das Treppenhaus der alten Stadtbibliothek, 1893, wohl kriegszerstört 1944, und als Entwurf für das Denkmal am Hühnermarkt, 1892, Gipsmodell seit 2018 im Besitz des Stoltze-Museums in Ffm.). Kunstgewerbliche Arbeiten, vor allem während der Münchener Jahre für König Ludwig II. von Bayern. Buffalo-Bill-Gruppe im Ffter Völkerkundemuseum (kriegszerstört). Alterswerke als Maler.
Porträtiert von
Lino Salini.
Grabstätte auf dem Ffter Hauptfriedhof (Gewann XII 79 [nach anderen Angaben: XII GG 80a]).
Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 321,
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Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.