Aus der aus Erfurt stammenden Patrizierfamilie K., die 1518 auf Alten-Limpurg rezipiert wurde.
Studium der Rechte in Löwen, Leipzig, Orleans, Bourges und Padua. Italienreise. Advokat in Ffm. Seit 1566 Hausjurist des Grafen Ludwig von Stolberg-Königstein. 1569 Advokat des Almosenkastens in Ffm. Justitiar der Städte Büdingen und Gelnhausen, der Grafschaften Solms-Münzenberg, Hanau-Lichtenberg, Solms-Laubach und Isenburg sowie der Ganerben von Cleeberg. Juristischer Gutachter, u. a. beim Ffter Schöffengericht. 1574 Stiftsadvokat von Liebfrauen. 1574 Stadtsyndikus (neben
Johannes Fichard und Arnold Engelbrecht bzw. seit 1577 Raymundus Pius Fichard, dem Sohn von
Johannes Fichard, der ein Jugendfreund K.s war). Mitarbeiter im Ausschuss zur Herausgabe der von
Fichard erstellten „Ffter Reformation“ von 1578. Nach dem Tod
Johannes Fichards rückte K. an dessen Stelle auf (1581). 1582 Rechtsberater von St. Katharinen.
Fichard lobte K., der einer der typischen späthumanistischen gelehrten Advokaten war, als „einen der tätigsten und geschicktesten Geschäftsmänner“ der Zeit.
K. vermittelte in Streitigkeiten der Stadt mit benachbarten Territorien (Mainz, Isenburg, Hanau, Darmstadt). 1576 reiste er nach Wien, um sich beim Kaiser dafür zu verwenden, dass weder der durch seine missglückten Spekulationsgeschäfte in Ffm. missliebig gewordene
Claus Bromm noch ein Günstling des Kaisers das Schultheißenamt erhielten. Auf K.s Vorschlag wurde sein Bruder Johann K. (1522-1589) Schultheiß in Ffm. Gesandter der Stadt bei den Reichstagen von Regensburg (1576) und Augsburg (1582) sowie beim Revisionstag des Reichskammergerichts in Speyer (1585). Gesandter beim Kreistag zu Worms (1588), wo er der Kommission zur Visitation des Reichskammergerichts vorstand.
Sammler von Kupferstichen und Handschriften, insbesondere von annalistischen, chronikalischen und genealogischen Aufzeichnungen. Seine Bibliothek ging in den Besitz seines Enkels
Johann Maximilian zum Jungen über, der sie bedeutend vermehrte und 1690 der Stadt vermachte.
Herausgeber der „Venezianischen Chronik“ (deutsche und lateinische Ausgabe, erschienen bei
Feyerabend, 1574).
Frankfurter Biographie 1 (1994), S. 390f.,
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Dieser Artikel wurde noch nicht abschließend für das Frankfurter Personenlexikon überarbeitet.
).